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Hochwasserschäden in Gnölbzig und Alsleben Hochwasserschäden in Gnölbzig und Alsleben: Teich und Schlossmauer werden saniert

Von Frauke Holz 02.09.2016, 15:44

Alsleben/Gnölbzig - Idyllisch gelegen? Das trifft auf den Dorfteich am ehemaligen Feuerwehrdepot in Gnölbzig unbestritten zu. Optisch jedoch ist das äußere Erscheinungsbild des Gewässers in den vergangenen Jahren deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden - nicht zuletzt durch das verheerende Hochwasser vom Juni 2013, wie Alslebens Bürgermeister Reinhard Schinke berichtet.

„Die Sanierung ist schon längere Zeit fällig“, sagt er. Doch die Finanzierung sei bislang offen gewesen. Dahingehend sei das Hochwasser regelrecht ein Glücksfall gewesen. „Durch die Flut hat der Teich den Rest bekommen“, so Schinke. Unmengen an Schlamm seien eingetragen und die Umrandung dabei zerstört worden. Allerdings bekam Alsleben dadurch die Chance, Landesmittel aus der Fluthilfe zu beantragen - mit Erfolg.

Im Juli wurde mit der Sanierung des Gewässers am Ortsausgang Richtung Alsleben begonnen. Mit einem Bagger und einer eigens aus Frankfurt am Main beschafften Schlammpumpe wurde der Teich zunächst metertief ausgebaggert. Dabei habe sich herausgestellt: „Der Teich ist tiefer als gedacht“, sagt Schinke.

Es folgten die Befestigung des Randes, der mit Backsteinen ausgemauert wurde, und das Verlegen einer speziellen Folie. „Das war ursprünglich nicht geplant“, berichtet das Stadtoberhaupt. Doch während der Bauarbeiten, die zwischenzeitlich etwas ins Stocken geraten waren, habe sich gezeigt, dass der Teich Lehmschichten aufweise und somit die Gefahr bestehe, dass das Wasser versickere.

Aufgrund dessen sei entschieden worden, den Teich mit Folie auszukleiden, wenngleich das zu 100 Prozent vom Land geförderte Vorhaben dadurch etwas teurer werde als ursprünglich geplant. 30.000 bis 32.000 Euro, schätzt Schinke, werde die Sanierung in Summe kosten. Spätestens in der übernächsten Woche soll das Becken vom Bauhof geflutet werden, auch Fische sollen angesiedelt werden. „Eventuell werden wir drumherum noch einen Zaun stellen“, so Schinke, denn Kinder könnten auf der Folie ausrutschen und hineinfallen.

Zudem stehe zur Debatte, den Dorfteich zum Löschteich umzuwidmen, wie der Bürgermeister berichtet. Damit würde das Problem der Löschwasserversorgung aus der Welt geschafft. Denn in Gnölbzig kann bislang nicht ausreichend Löschwasser über die Trinkwasserleitungen bereitgestellt werden, deshalb ist die Gemeinde auf gut gefüllte Teiche angewiesen.

Schutz der anderen Art ist auch in Alsleben selbst ein Thema. Dort wird derzeit, ebenfalls gänzlich mit Landesmitteln aus der Fluthilfe finanziert, die Schlossmauer nahe der Saale für einen sechsstelligen Betrag saniert. Das marode Bauwerk, welches während des Hochwassers 2013 unterspült worden war, wird nun auf einer Länge von insgesamt knapp 180 Metern Stück für Stück abgerissen und bis zu zwei Meter hoch wieder aufgebaut. Dafür werden neue Fundamente gesetzt und eine Betonschutzwand errichtet, die schließlich in Bruchsteinoptik verkleidet wird. Im Spätherbst soll das Vorhaben beendet sein. (mz)