Heimatverein Plötzkau Heimatverein Plötzkau: Ehrenämtlerin Waltraud Schönemann leistet großartige Arbeit
Plötzkau - Wer sie kennt, mag sie! Wer sie nicht kennt, wird sie sicherlich auf die eine Art und Weise schon wahrgenommen haben! Oder zumindest schon einmal was gehört haben, wofür sie verantwortlich zeichnet.
Spätestens wenn zu besonderen Anlässen das Heimatlied angestimmt wird, weiß in Plötzkau jeder, wer hinter diesen Textzeilen steht: Waltraud Schönemann. Das Plötzkauer Urgestein ist vor wenigen Tagen 88 Jahre alt geworden und wie es sich gehört, haben die Mitglieder des Heimatvereines als Gratulations-Ständchen „Wo die Auenwälder stehen am Saalestrand“ - jenes Meisterwerk von Waltraud Schönemann - intoniert.
Heimatgeschichte in Gedichtform
Sylvia Wojtaszek weiß, was der „knuffige Haufen“ Heimatverein von und an ihrem Gründungsmitglied hat. Eine verlässliche Mitstreiterin, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie mit Hingabe alte und neue Geschichten aus ihrem Heimatdorf aufschreibt und den Großteil davon in Gedichtform für die nächsten Generationen bewahrt.
„Es gibt niemanden, der ihr dafür nicht dankbar ist“, schätzt Heimatverein-Mitglied Sylvia Wojtaszek diese Hingabe. Wie viele Gedichte oder Schriften seit Vereinsgründung 2006 entstanden sind, weiß Waltraud Schönemann nicht.
Sie will diese auch nicht zählen, sondern hat immer wieder Freude daran, die gesammelten Werke hervorzukramen. Denn mittlerweile ist ein Teil davon in Buchform präsent. Eine ihrer vier Töchter hat eine Ader dafür, die Texte und Fotos zusammenzustellen und in Büchern zu arrangieren. Und so einer Art Familienerbe aufzubauen.
Arbeit hält fit
„Wir haben im Verein alle eine ähnliche Meinung von Heimat und Spaß daran, nachzuforschen, wie es früher war“, fühlt sich Waltraud Schönemann in der freundschaftlichen Gemeinschafts-Atmosphäre gut aufgehoben. Die damit verbundene Diskussionen, das in den Erinnerungen kramen, hält nicht nur die Seele frisch, sondern auch den Kopf fit.
Auch Ideen hat Waltraud Schönemann noch genug. „Wenn ich einen Gedanken habe, schreibe ich alles sofort auf und verarbeitete es später“, erklärt die Plötzkauerin ihre Arbeitsweise.
Neben den Ausarbeitungen für den Heimatverein, gab es über die Jahre noch zahlreiche Veröffentlichungen im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Saale-Wipper oder in der Mitteldeutschen Zeitung. Und Waltraud Schönemann hofft, dass sie noch einiges aus ihrem erfüllten Leben für andere aufarbeiten kann.
Nächstes Gedicht kommt bestimmt
So hat sie doch neben der Erziehung der Töchter, dem Hausbau oder der Arbeit immer viel Zeit für das Ehrenamt aufgebracht. Wurde erst für ihre 40-jährige Mitgliedschaft in der Volkssolidarität geehrt, sang im Frauenchor, war im Plötzkauer Karnevalsverein oder in der Schiedskommission. „Das waren sehr schöne Zeiten, die auch Kraft gekostet haben“, weiß die 88-Jährige.
Heute muss sie mit dieser ein wenig mehr haushalten und kann keine Bäume mehr ausreißen. Will sie auch nicht - nur ein Stück kürzer treten. Die Hauptsache ist, dass sie Familie und Verein genießen kann. Da stört es auch wenig, wenn sie mal schlecht schläft.
Wie eben die Nacht vor ihrem Geburtstag, als sie wusste, dass ihre Vereinsfreunde vorbeischauen werden. Die Aufregung, auch alles gut vorbereitet zu wissen, hat die Plötzkauerin um fünf Uhr aus den „Federn“ getrieben.
Obwohl sie wusste, dass die Töchter und deren Männer sich wie immer um alles perfekt gekümmert haben. Die Müdigkeit war dann auch schnell verflogen und im Schönemannschen „Gartenlokal“ wurde gescherzt, gelacht und in Erinnerungen geschwelgt. Wobei niemand weiß, ob Waltraud Schönemann für diese schönen Momente nicht schon wieder eine Idee in sich trägt, wie daraus ein neues Gedicht entstehen könnte. Spätestens zum nächsten Heimatverein-Treff werden es alle wissen! (mz)