Handball in Bernburg Handball in Bernburg: Kräfte werden gebündelt

bernburg/MZ - Nach dem größten Triumph wird es sie nicht mehr geben. Die Handballerinnen des TV Askania Bernburg stehen kurz vor dem Gewinn des Landesmeistertitels in der Sachsen-Anhalt-Liga, benötigen aus den noch ausstehenden drei Partien nur noch drei Zähler, um den ersten Platz perfekt zu machen. Doch nach dieser Saison wird die Frauenmannschaft nicht mehr unter dem Vereinsnamen TV Askania auf Punkte- und Torejagd gehen. Die Handball-Abteilung schließt sich dem SV Anhalt Bernburg an, der dann auch den Platz des mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kommenden Landesmeisters in der Sachsen-Anhalt-Liga einnehmen wird.
Ein längst überfälliger Schritt, zu dem sich die Präsidenten beider Vereine, Reinhard Krause (SVA) und Michael Angermann (TV Askania) nach einem konstruktiven Gespräch geeinigt haben. „Nach der Auflösung des ESV Lok Bernburg im Jahr 2008 haben wir die Mädels aufgenommen, weil sie weiter ihrem Sport nachgehen und nicht plötzlich auf der Straße stehen sollten. Aber um den Bernburger Frauenhandball zu stärken, ist der Übergang zum SV Anhalt die vollkommen richtige Entscheidung. Wir haben keinen Nachwuchs und wollten auch keine Abteilung aufbauen. Beide Seiten profitieren von dieser Maßnahme“, erklärte Angermann, der sich nun wieder voll auf den Fußball in seinem Verein konzentrieren kann. Auch die Abteilung Leichtathletik des TV Askania wechselte bereits vor geraumer Zeit zum PSV Bernburg.
Die Frauen des SV Anhalt spielen, ohne in der Bezirksliga West den ersten Platz zu belegen, in der kommenden Saison eine Liga höher. Die Talente aus der A-Jugend, die im kommenden Jahr ohnehin in den Frauenbereich wechseln müssen, können ihr Niveau im gemeinsamen Training mit den Mädels aus der Sachsen-Anhalt-Liga verbessern. Das Anhalt-Trainergespann Torsten Plaue und Karl-Heinz Ahrendt hat bei den Einheiten genügend Personal, um auch die Qualität im taktischen Bereich anzuheben.
„Wir können mit Hilfe der Askania-Mädchen den Frauenhandball beim SV Anhalt weiter entwickeln. Michael Angermann und ich waren einer Meinung, dass dies der richtige Weg ist. Früher hat jeder sein eigenes Süppchen gekocht. Das ist jetzt vorbei. Nach mehreren Versuchen ist es uns jetzt gelungen, die Kräfte zu bündeln. Wichtig war, dass wir die Askania-Frauen in die Gespräche mit einbezogen haben“, meinte der Präsident des SV Anhalt, Reinhard Krause.
So bleibt der Stamm des designierten Landesmeisters dem SV Anhalt für die kommende Saison erhalten, denn insgesamt acht Spielerinnen wollen für den „neuen Verein“ auf Torejagd gehen. Aus dem jetzigen Stamm hat nur ein Trio nicht zugesagt. Alexandra Pajung, Nicole Ketzer und Stefanie Beyer werden dem Anhalt-Trainergespann Plaue/Ahrendt nicht zur Verfügung stehen. Besonders der Verzicht von Beyer, die im kommenden Spieljahr noch einmal höherklassig spielen möchte, schmerzt. Für einen gesicherten Mittelfeldplatz in der Sachsen-Anhalt-Liga sollte in der neu formierten Mannschaft jedoch trotzdem genügend Potenzial stecken.