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Handball Handball: Duell geht an die Tochter

Von stefan nolte 05.03.2013, 18:09
Elisabeth Günther (blau) nahm die Görlitzer Spielmacherin aus dem Spiel und machte zwei Tore.
Elisabeth Günther (blau) nahm die Görlitzer Spielmacherin aus dem Spiel und machte zwei Tore. tobis Lizenz

görlitz/MZ. - Glücklich und erleichtert lagen sich die Spielerinnen vom HC Salzland nach dem Abpfiff beim Auswärtsspiel in Görlitz in den Armen. Die Anspannung wandelte sich in Freude und Stolz auf die erbrachte Leistung. Nach der vierstündigen Anreise und dem Spiel vor fast 400 Fans in der Görlitzer Jahn-Sporthalle, durften sich die Wildgänse zu Recht als verdienter Sieger feiern lassen. Am Ende hieß es 28:37 für die Salzländerinnen, die damit ihre Tabellenführung verteidigten.

Im Vorfeld gewarnt

Viel wurde vor dem Auswärtsspiel in Görlitz geredet und gemutmaßt. Ein Sieg war Pflicht, um den Platz an der Sonne in der Mitteldeutschen Oberliga zu wahren. Die Heimmannschaft vom SV Koweg Görlitz konnte jüngst mit einem Sieg gegen einen der Aufstiegsaspiranten punkten und somit für ein Ausrufezeichen sorgen. Trotzdem gingen die Wildgänse als Favorit in die Partie. Zu Spielbeginn schien es das erwartete schwere Spiel für die Frauen um Trainer Nils Lässing zu werden. Gerade in der Anfangsphase war es ein Spiel auf Augenhöhe, in der nur Nuancen den Unterschied machten. „Anfänglich waren wir vielleicht noch ein wenig nervös, fanden aber im Laufe der Partie mehr und mehr zu unserem Spiel“, so Co-Trainer und Physiotherapeut Daniel Schmidt.

Auch aufseiten der Görlitzer Mannschaft erkannte der Teamleiter der Gastgeber, Uwe Günther, einen ähnlichen Spielverlauf: „Bis zur 20. Minute konnte sich keine der Mannschaften einen direkten Vorteil erspielen.“ Zwischendurch führte das Team aus Sachsen mit 9:7, geriet im danach aber mehr und mehr unter Druck.

Elisabeth Günther, Tochter des Görlitzer Teamleiters, nahm die Spielgestalterin der Gastgeber fast komplett aus dem Spiel und stellte ihren Vater damit vor eine schwere Aufgabe. Von nun an wendete sich das Blatt ein wenig. Auch zwang man durch bessere und variablere Deckungsarbeit den Gegner zu einfachen Fehlern. Mit einer Drei-Tore-Führung begaben sich die Wildgänse in die Halbzeit.

Was anfangs der zweiten Halbzeit folgte, war einer Spitzenmannschaft würdig und ließ den einen oder anderen Fan mit der Zunge schnalzen. Nach der 18:15-Pausenführung konnten die Wildgänse einen beruhigenden 24:16-Vorsprung herausspielen. Das hohe Tempo konnten die Gastgeberinnen zu diesem Zeitpunkt nicht mehr mitgehen und ließen die anfängliche Disziplin auch ein wenig vermissen. „Unser Defensivverhalten war nicht mehr so entschlossen wie am Anfang der Partie, dadurch gelangen den Salzländerinnen einfach Tore“, schlussfolgerte Teamleiter Uwe Günther.

Torhüterinnen als Rückhalt

Gleichzeitig hatten die Salzländerinnen zwei Torhüterrinnen, die wiederholt durch gutes Auftreten und gute Aktionen den nötigen Rückhalt boten. Auch profitierte die Mannschaft aus dem Salzlandkreis, wie schon so oft in der Saison, von einer sehr guten Bank. Es scheint fast so, als ob Trainer Nils Lässing für fast jede Spielsituation eine adäquate Lösung auf der Bank sitzen hat. Diese mannschaftliche Geschlossenheit kam auch an diesem Wochenende wieder zum Tragen. Am Ende konnte ein verdienter 37:28-Auswärtssieg bejubelt werden. Anerkennende Worte fand zum Ende auch Uwe Günther: „Wir können stolz auf das Gezeigte sein, auf und neben der Handballfläche, es war ein schöner Handballtag mit einem verdienten Sieger.“

Auch HCS-Co-Trainer Daniel Schmidt teilte diese Meinung: „Am Ende fahren wir als verdienter Gewinner nach Hause und können voller Selbstbewusstsein ins kommende Spiel gehen.“ Dieses kommende Spiel wird das wohl wichtigste in dieser Saison für die Wildgänse. Es geht gegen den Tabellenzweiten und punktgleichen Verein aus Niederndodeleben. Dieser setzte sich fast zeitgleich am Wochenende gegen die Mannschaft aus Marienberg durch. Der Gewinner der Partie darf den Sekt schon kalt stellen und sich mehr als berechtigte Hoffnungen auf den Gewinn der Meisterschaft in der Mitteldeutschen Oberliga machen.