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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: Schiedsrichterleistung ist das I-Tüpfelchen

Von tobias grosse 10.11.2014, 22:09
Yvonne Sachse und die Wildgänse mussten sich in Fritzlar geschlagen geben.
Yvonne Sachse und die Wildgänse mussten sich in Fritzlar geschlagen geben. thomas tobis Lizenz

fritzlar - Sie steht mittlerweile seit einigen Jahren auf der Platte, war für Magdeburg sogar in der zweiten Liga am Ball und müsste eigentlich alles gesehen haben. Doch eine Partie wie am vergangenen Sonnabend hat auch Yvonne Sachse noch nicht erlebt. „Ich könnte mich jedenfalls nicht daran erinnern“, sagte die 31-Jährige. Es ist nicht unbedingt die 20:27-Niederlage in Fritzlar an sich, die sich einbrannte. Vielmehr waren es die Begleitumstände. „Wir wollen überhaupt nichts schönreden“, so Sachse, „aber die Entscheidungen der Schiedsrichter waren schon sehr extrem.“ Extrem, weil einseitig. Beispiele gefällig? Der HC Salzland 06 bekam im kompletten Spiel nicht einen Siebenmeter zugesprochen, die Hausherrinnen von Germania Fritzlar derweil ganze elf. Ein ähnliches Bild bei den Zeitstrafen: Die Wildgänse mussten achtmal zwei Minuten absitzen, der Tabellenführer einmal.

Es hätte spannender sein können

Doch von vorn. „Wir kommen eigentlich ganz gut in die Partie“, meinte René Linkohr, Trainer des HC Salzland 06. Doch bereits zu Beginn der Partie zeichnete sich ab, was sich über die ganze Spielzeit ziehen sollte. Die Wildgänse hatten schon nach fünf Minuten fünf, zumindest diskussionswürdige Pfiffe gegen sich. „Ich ahnte Schlimmes“, gab Linkohr zu.

Doch es waren natürlich nicht nur die zweifelhaften Entscheidungen der Schiedsrichter Gunnar Beyer und Thomas Schulte, die zur Niederlage führten. „Wir haben auch zu viele technische Fehler produziert“, erklärte René Linkohr Und logisch, Fritzlar ist nicht umsonst Tabellenführer: „Die haben das dann eiskalt genutzt.“ So verloren die Wildgänse schon im ersten Spielabschnitt immer weiter den Anschluss, mit 9:13 gingen sie schließlich in die Pause. „Doch im heutigen Handball ist auch bei so einem Spielstand noch einiges möglich“, hoffte der HCS 06-Coach. Allerdings „war unsere Leistung eine Katastrophe“, wie Yvonne Sachse meinte. Und dazu gesellten sich dann halt auch noch die Unparteiischen.

„Wir spielen die ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte fast immer in Unterzahl“, so Linkohr. Die Chancen näher ranzukommen, hielten sich so in Grenzen. Noch dazu blieb Fritzlar cool. Die Wildgänse konnten den Gastgeberinnen nie ernsthaft gefährlich werden. „Die Niederlage ist am Ende mehr als verdient“, so Yvonne Sache, „es war eine der schlechtesten Leistungen der letzten Jahre.“

Doch eins muss man auch sagen: Ohne die Schiedsrichterentscheidungen wäre es eine andere Partie geworden. „Es wäre spannender gewesen“, sagte Linkohr. Der Coach stellt aber auch klar, „dass wir nicht aufgrund dieser Strafenverteilung verloren haben.“ René Linkohr wirkte generell sehr besonnen, als er über das Spiel sprach. Dabei hatte er allen Grund, dies nicht zu sein.

Denn das I-Tüpfelchen der Partie ereignete sich erst in der 53. Minute. Paula Farken bekam ihre dritte Zeitstrafe, „was niemals eine war“, wie Yvonne Sachse anmerkte. Der Geduldsfaden des Trainers wurde dünner. „Dann“, so verriet es Linkohr, „habe ich die Schiris mal gefragt, warum wir eigentlich noch keinen Siebenmeter bekommen haben.“

Rot mit Bericht

Und die Reaktion der Unparteiischen ließ nicht lange auf sich warten. „Weil ihr es nicht verdient habt“, antworteten sie. René Linkohr konnte nicht anders und klatschte ironisch in die Hände. Dafür bekam er dann die Rote Karte mit zusätzlichem Bericht.

Dass Co-Trainer Daniel Schmidt nach der Partie, als er noch einmal das Gespräch mit den Unparteiischen suchen wollte, direkt aus deren Kabine geworfen wurde, passt da sehr gut ins Bild. (mz)