Handball, 3. Liga Ost: Handball, 3. Liga Ost: Anhalt feiert den zweiten Auswärtssieg

pirna/Bernburg/MZ - In Saalfeld hatten sie beim sieglosen Kellerkind HSV Bad Blankenburg vor zwei Wochen noch gepatzt und bei der 25:30-Niederlage im letzten Auswärtsspiel unfreiwillig Aufbauhilfe Ost geleistet. Einen zweiten Ausrutscher innerhalb von 14 Tagen vermieden die Saalestädter und behielten im mitteldeutschen Derby beim ESV Lok Pirna mit 32:30 (16:14) die Oberhand. Während die Sachsen mit derzeit nur zwei Pluspunkten aus zwei Unentschieden weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis in dieser Saison warten, setzten sich die Bernburger mit ihrem zweiten Auswärtssieg im oberen Tabellendrittel der Staffel Ost fest.

„Es war bis auf die letzten fünf Minuten eine rundum gelungene Vorstellung. Wir dürfen aber in der Schlussphase keine fünf Gegentore mehr kassieren. Da war die Spannung weg. Wir haben das Spiel zu zeitig abgehakt. Gegen stärkere Gegner kann uns dies auf die Füße fallen“, brach Christian Pöhler trotz des fünften Saisonsiegs nicht in Euphorie aus.

Die Schwarz-Gelben mussten im Verlauf der 60 Minuten kein einziges Mal einem Rückstand hinterherlaufen, konnten sich aber bis zum 13:13 (27.) auch keinen entscheidenden Vorteil erspielen. Mit einem 5:1-Lauf auf 18:14 sorgten die Saalestädter binnen sechs Minuten für eine Vorentscheidung in diesem mitteldeutschen Derby und bauten den Vorsprung in Unterzahl durch Neuzugang Gabor Pulay sogar auf 21:16 (40.) aus. „Gabor hat in dieser Begegnung ganz wichtige Tore für uns gemacht.

Aber unsere große Stärke war die Ausgeglichenheit und die gute Abwehrleistung. Außerdem haben wir von allen Positionen Torgefahr ausgestrahlt“, meinte Coach Pöhler, der mit der Regelauslegung der Unparteiischen gegen seinen Kreisläufer nicht immer einverstanden war. „Tim Ackermann wurde fast alles weg gepfiffen. Die Referees hatten den Jungen auf der Rolle gehabt.“

Der Schlüssel zum zweiten Sieg auf dem Pirnaer „Sonnenstein“ lag in der mannschaftlichen Geschlossenheit. Die Bernburger Feldspieler konnten sogar den etwas schwächeren Tag ihrer beiden Keeper Artur Gawlik und Frantz Flemming ausgleichen. Dazu leistete auch Saisondebütant Kilian Kraft seinen Anteil.

Der Abwehrspezialist stand zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Parkett, glänzte in seiner 20-minütigen Einsatzzeit nicht nur in der Defensive, sondern trug auch mit seinen beiden Toren zum zweiten Doppelpunktgewinn in Pirna bei.

In den kommenden Wochen ist der SV Anhalt Bernburg mit Kraft in der Abwehr wieder stärker aufgestellt. Der Rückraumspieler fiebert seinem Einstand am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse gegen den HSV Hannover entgegen.

Statistik:

Pirna: Weber; Möbius (2), Brecko (4), Havlat, Boucek (4), Milicevic, Helbig, Große (6/4), Schneider (5), Hartmann, Danowski (2), Kovanovic (7)

Anhalt: Gawlik, Flemming (10.-25.); Cieszynski (4), Kraft (2), Pulay (4), Tiede (1), Lampe (3), R. Hoffmann (3), Ackermann (4), Buschmann (5), Steinbrink (1), M. Hoffmann (5/1)

Schiedsrichter: Jäger/Luther (Eisenach/Meiningen) - Zuschauer: 400 – Strafminuten: 12:12- Siebenmeter: 7/4:3/1 - Beste Spieler: Kovanovic - Pulay, Ackermann, Buschmann