Fußball-Salzlandpokal Fußball-Salzlandpokal: Vier spezielle Partien stehen an

aschersleben - Die 145 ist eine Zahl, die Lust auf mehr macht. So viele Tore fielen nämlich in der ersten Runde des Salzlandpokals, bei nur 23 Begegnungen wohlgemerkt. Der Pokal ist auch immer Gelegenheit für die Vereine, sich vom manchmal tristen Liga-Alltag zu erholen, fernab von Serien siegloser Spiele oder einer schlechten Tabellenplatzierung. In diesem Wettbewerb zählt nur, wer über 90 oder auch 120 Minuten den einen Treffer mehr erzielt. Am kommenden Wochenende trifft es die nächsten Teams, denen diese Erholung im weiteren Saisonverlauf nicht mehr vergönnt sein wird. Die Mitteldeutsche Zeitung blickt auf vier ganz spezielle Partien.
Bernburger FC - Giersleben/Lok II
Dieses Duell wird die zweite Runde am Sonnabend eröffnen. Ein vorsichtiges Abtasten braucht es da normalerweise nicht, schließlich standen sich beide Teams erst vor zwei Wochen in der Kreisliga Süd gegenüber. Der deutliche 8:0-Erfolg des BFC macht die Saalestädter auch in der Neuauflage zum klaren Favoriten. Doch: Die SG Giersleben/Lok Aschersleben II besiegte in Runde eins des laufenden Wettbewerbs mit Saxonia Gatersleben (3:0) ausgerechnet die Mannschaft, die am vergangenen Wochenende den Bernburgern in der Meisterschaft die ersten Punkte abknöpfte. Diese Tatsache könnte mehr als ein Mutmacher für den Außenseiter sein. Allerdings ist die SG abhängig von der Unterstützung aus dem Landesliga-Kader der Ascherslebener. Bei der Generalprobe in Bernburg lief die Mannschaft von Spielertrainer Kai Reinhardt nur zu neunt auf, weshalb BFC-Abteilungsleiter Roman Gretzschel sagte: „Es war teilweise schwer für die Spieler, sich zu motivieren.“ Ob es nun anders aussieht, ist fraglich. Die erste Mannschaft von Lok ist in Heyrothsberge zu einem Nachholspiel im Einsatz.
Winningen - Hakeborn
Ob es nun ein Vorteil für Eintracht Winningen ist, dass man erst vor kurzem im Ligabetrieb auf den Pokalgegner Hakeborn (4:2) traf, oder doch eher ein Nachteil? So ganz einfach ist dies nicht zu klären. Für einen Vorteil spricht sicher, dass man den Gegner kennt. Die Defensivschwächen des SV Warthe wurden beim Winninger Erfolg deutlich. Wann immer der Salzlandliga-Dino das Tempo erhöhte, wirkten die Hakeborner überfordert. Dabei zeigte Winningen nicht mal seine beste Saisonleistung und konnte dennoch ungefährdet siegen. Ein Anlass den Pokalgegner zu unterschätzen? Wird somit aus dem Wissen der besseren individuellen Klasse auch irgendwie ein Nachteil? Co-Trainer Andre Pahl verneint: „Das glaube ich nicht. Wir nehmen jeden Gegner ernst und wollen unbedingt in die dritte Runde“, und verdeutlicht die Marschroute für das Pokalspiel: „Wir müssen über 90 Minuten das Tempo hochhalten und unsere Chancen nutzen. Das Punktspiel zuletzt sehe ich als einen Vorteil an.“
SC Seeland - SV Baalberge
Eins steht bereits vor dem Anpfiff dieser Begegnung fest: Beide Vereine haben den Salzlandpokal dieser Spielzeit erfolgreicher abgeschlossen als im Jahr zuvor. Da war nämlich sowohl für den SCS (4:5 gegen Unseburg/Tarthun), als auch für den SVB (1:6 gegen Schwarz-Gelb Bernburg) in der Auftaktrunde Endstation. Dieses könnte zudem das spannendste der insgesamt vier Duelle zwischen einem Kreis- und einem Salzlandligisten werden. Immerhin haben die Seeländer als Tabellendritter eine ebenso breite Brust, wie das Team aus Baalberge, das eine Spielklasse darüber Zweiter ist. Das Aufeinandertreffen der beiden Trainer, Klaus Gebhardt und Alexander Rebel, gab es in diesem Wettbewerb übrigens schon einmal. Im Jahr 2014 standen sich die beiden Übungsleiter mit ihren Mannschaften Lok Aschersleben II und dem Schackstedter SV im Halbfinale gegenüber. Das bessere Ende hatten damals der SSV und Rebel (gewannen auch das Finale) für sich. Folgt nun die Revanche Gebhardts?
Frose - Groß Rosenburg
Zog der Froser SV Anhalt in die zweite Runde noch über ein Freilos ein, kann man bei Groß Rosenburg als Gegner nicht unbedingt von einem Glückstreffer reden. Der Tabellenzweite aus der Kreisliga Nord bezwang zum Auftakt des Wettbewerbs TuS Bebitz mit 15:0, auch in sieben Ligaspielen war das Team mit 34 Treffern mehr als torhungrig. Vor allem vor dem Sturmduo Matthias Jahnke (in acht Pflichtspielen 25 Mal erfolgreich) und Steven Jedlitschka (11) sollte Frose gewarnt sein. „In jedem Spiel heißt die oberste Devise, zunächst hinten sicher zu stehen“, erklärt FSVA-Coach David Grub, der mit seiner Mannschaft zuletzt nach fünf Niederlagen am Stück in die Spur fand. Trotzdem kündigt der Übungsleiter Umstellungen an: „Jeder Spieler soll seine Einsatzzeiten bekommen, da ist der Pokal die perfekte Gelegenheit.“ (mz)