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Fußball-Salzlandliga Fußball-Salzlandliga: Rot-Weiß Alsleben wendet Debakel ab

Von Frank Krella 03.11.2014, 22:08
Der Nienburger Marcel Schulze (rechts) bedrängt Tomas Hora aus Alsleben. Zur Pause führte Nienburg schon 6:0. Erst in der zweiten Hälfte konnte Alsleben das Gesicht noch wahren und traf zweimal zum 2:6-Endstand.
Der Nienburger Marcel Schulze (rechts) bedrängt Tomas Hora aus Alsleben. Zur Pause führte Nienburg schon 6:0. Erst in der zweiten Hälfte konnte Alsleben das Gesicht noch wahren und traf zweimal zum 2:6-Endstand. pülicher Lizenz

alsleben - Am Freitag noch strahlender 3:1-Sieger beim damaligen Tabellendritten VfB Neugattersleben, erlebte der FSV Rot-Weiß Alsleben nur 48 Stunden später auf eigenem Platz einen herben Rückschlag mit der 2:6-Niederlage gegen den Tabellenzweiten 1. FSV Nienburg. Dabei drohte mit dem 0:6-Halbzeitstand sogar ein Debakel. „Wir haben in der Halbzeitpause an die Moral der Spieler appelliert, nicht das Gesicht zu verlieren und den Platz als Schießbudenfiguren zu verlassen“, stauchte der an diesem Tag verantwortliche Trainer und eigentliche Mannschaftsleiter Bernd Herrmann die Spieler in der Halbzeitpause zusammen. Und es hatte gefruchtet. Am Ende konnte Alsleben dann gegen nur noch zehn Nienburger - Oliver Schumann sah die Rote Karte (50.) - mit zwei Toren das Ergebnis noch freundlicher gestalten.

Die Gäste setzten Alsleben von Beginn an unter Druck. Der Landesklasse-Absteiger war Nienburg in allen Belangen überlegen. Von einem Selbstvertrauen nach dem Sieg in Neugattersleben war bei den Rot-Weiß-Spielern nichts zu sehen. „Wir agierten in der ersten Hälfte ängstlich wie das Kaninchen vor der Schlange und hatten Glück, die ersten 20 Minuten ohne Gegentor zu überstehen“, sagte Herrmann. Marcel Schulze traf nur den Pfosten (3.), Oliver Schmidts Schuss wurde noch abgeblockt (9.), Jan Thiele traf mit einem Eckball nur die Latte (16.) und Tobias Donaths Schuss verfehlte knapp das Tor (18.). Nienburg stand hinten kompakt. Im Mittelfeld erwies sich Thiele als geschickter Ballverteiler auf Donath und Schulze. Alsleben kam einfach nicht ins Spiel und verlor fast jeden Zweikampf.

Zwischen der 23. und 45. Minute kassierte Alsleben dann sechs Gegentore. Der überforderte Rot-Weiß-Keeper Sebastian Knorre wurde zur Halbzeit gegen Leon Wolfram ausgetauscht. Wie einige Tore fielen, glich einer Höchststrafe. Die Treffer eins (Thiele) und drei fielen beide aus direkten Eckbällen. Einen davon erzielte Donath, der zwischen der 25. und 33. Minuten einen Hattrick markierte, nach dem erst zum dritten Mal torlosen Alsleber Tim Gadkowsky der zweite in der Saison.

„In der ersten Halbzeit haben wir das richtig gut gemacht. Haben schnell zu unserem Spiel gefunden. Bei einer 6:0 Führung muss man natürlich nicht viel in der Halbzeitpause sagen“, zeigte sich Nienburgs Trainer Dirk Bizuga zur Hälfte des Spiels zufrieden.

Nach dem Seitenwechsel sahen die 150 Zuschauer dann aber ein anderes Gesicht des Gastgebers. Auch wohl geschuldet der hohen Nienburger Führung und des Platzverweises für Schumann nach einer Notbremse an Tomas Hora knapp vor der Strafraumgrenze als letzter Mann. Oliver Lorenz erzielte aus diesem Freistoß direkt das 1:6. Jedoch schoss er dabei Tomas Vavra so an, dass der Nienburger Torwart Tobias Held keine Abwehrchance hatte.

„Der Platzverweis war berechtigt, aber unnötig. Bei einer so deutlichen Führung lass’ ich meinen Gegenspieler laufen und gut ist es“, kritisierte Bizuga das ungeschickte Verhalten von Schumann.

Die Tschechen Hora und Vavra rissen jetzt das Spiel immer mehr an sich, ohne dass die sich jetzt zurückziehenden Nienburger die Kontrolle im Spiel verloren hätten. In der Nienburger Abwehr zeigte sich aber doch die eine oder andere Schwäche. Dadurch kam Alsleben auch zu einigen Chancen. Eine davon nutzte Sebastian Smeth nach tollem Zuspiel von Jiri Andrusak zum 2:6-Endstand (68.). Auf der anderen Seite verhinderte Wolfram ein siebentes Gegentor, als er einen Schuss von Donath an den Pfosten lenkte (78.).

„Wir mussten heute auf viele Spieler verzichten, so dass wir gezwungen waren, nicht nur taktisch sondern auch personell umzustellen, bis hin, dass mein Co-Trainer und ich selbst das Trikot überstreifen mussten. Dass wir nach dem Feldverweis die Grundordnung in der Defensive so verloren haben, darüber werden wir noch sprechen müssen. Ansonsten war es ein perfektes Wochenende mit zwei Siegen, mehr geht nicht“, freute sich Bizuga, der mit seiner Mannschaft nun schon ein kleines Polster von fünf Punkten auf den ersten Nichtaufstiegsplatz besitzt. (mz)