Fußball Fußball: Hauen und Stechen um die Stammplätze

bernburg/MZ - Nie war es so schwer, in die Stammelf des TV Askania Bernburg zu kommen. Beim offiziellen Trainingsauftakt konnte Coach Thomas Diedrich in der Sparkassen-Arena 20 Spieler begrüßen, darunter auch die drei Neuzugänge vom VfL Halle 96, Marius Nowoisky, Alexander Naumann und Felix Teichert. Doch der Kader ist noch viel größer. Der vierte Neuzugang Andy Schiller (TSG Neustrelitz II) musste eine Prüfung im Rahmen seines Sportstudiums an der Martin-Luther-Universität in Halle ablegen. Jan Bauer, Tony Adam und Mario Mäkel waren beruflich verhindert. Oliver Drachenberg kuriert eine Schulterverletzung aus.
Hohe Ziele für neues Spieljahr
„Ich freue mich sehr, dass wir uns wieder sehen. Wir haben eine sehr gute Saison hingelegt und wollen den vierten Platz verbessern. Ein Platz unter den ersten Drei soll schon herausspringen“, gab Diedrich bei seiner Antrittsrede gleich die Richtung vor.
Zum Auftakt ließ es der Coach bei einem Kleinfeld-Turnier mit vier Mannschaften noch sehr locker angehen. Dabei setzte sich das Team von Michael Schmidt ungeschlagen durch, wobei der Kapitän in den drei Duellen mit drei Treffern maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte. Anschließend stand ein 45-Minuten-Lauf auf dem Programm. Die Gruppen setzten sich nach den Ergebnissen des Laktat-Stufentests zusammen, wobei sich die Zufriedenheit von Diedrich über die erreichten Resultate doch sehr in Grenzen hielt.
Thomas Duscha mit starkem Wert
„Die Leistungen waren eher durchwachsen. Thomas Duscha ragte jedoch heraus. Die vier Millimol bei einer Geschwindigkeit von über 15 Kilometern in der Stunde haben schon Bundesliga-Format. Knapp dahinter folgte Lucas Weichbrot. Auch Max Labbert hat richtig gebissen“, lobte Diedrich neben Duscha auch die beiden A-Jugendlichen, die Freitagfrüh, 8 Uhr, ins Trainingslager nach Graal-Müritz fahren. Insgesamt werden 24 Askania-Kicker im Haus „Buchenkamp“ in der Strandallee einchecken, wobei einige Spieler berufsbedingt auch später anreisen. Von den Stammspielern der vergangenen Saison bleibt nur Stephan Duscha aus beruflichen Gründen in Bernburg.
Straffes Programm an der Ostsee
Urlaubsgedanken werden trotz der Ostseeidylle in diesem Camp kaum aufkommen. Zum einen wird Diedrich sein straffes Programm durchziehen, zu dem auch die beiden Testspiele am Freitag bei Oberligist Pommern Greifswald, der die Saison in der Staffel Nord auf dem achten Platz abschloss, und am Samstag bei Landesligist TSV Graal-Müritz gehören. Die TSV-Elf schaffte als Drittletzter den Klassenerhalt in der Landesliga Staffel Nord. Zum anderen hält sich der Luxus auch in Grenzen. Im ganzen Objekt gibt es nur einen Fernseher, der im Clubraum steht. Und es wird das gegessen, was auf den Tisch kommt. Nudeln mit Tomatensoße und Geschnetzeltes wird „Chefkoch“ Andreas Wendlandt den Kickern an den ersten beiden Tagen servieren. Samstagabend wird gegrillt. Danach dürfen die Fußballer beim Seebrückenfest etwas Freizeit genießen.
Die Selbstverpflegung ist nicht ausschließlich eine Kostenfrage. „Sicherlich sparen wir einige Euro, aber es ist auch eine kleine Erziehungssache. Es wird kein Kellner kommen und den Tisch abräumen. Das dürfen die Jungs schön selbst erledigen“, sagte Präsident Michael Angermann, der gemeinsam mit seiner rechten Hand Andreas Schulze die vier Tage im Camp verbringt.
Höhere Qualität durch Konkurrenz
An der Ostseeküste beginnt bereits das Hauen und Stechen um die Stammplätze, denn Diedrich wird die Zeit bis zum Punktspielstart in Völpke nutzen, um seinen 24-Mann-Kader noch etwas zu reduzieren. Alle haben die gleiche Chance, sich anzubieten. Der Konkurrenzkampf wird hart.
„Wir können jedoch dadurch die Qualität eines jeden einzelnen Spielers anheben“, ist Diedrich überzeugt. Nur so kann der Verein seine hohen Ziele auch in die Tat umsetzen.