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Fußball Fußball: Giersleben ist der Krösus

Von Erik Schmidt und Helmut witte 01.07.2013, 08:38
Jeder möchte mal anfassen - die Gierslebener Spieler bekamen die Meisterschale überreicht.
Jeder möchte mal anfassen - die Gierslebener Spieler bekamen die Meisterschale überreicht. Helmut Witte Lizenz

aschersleben/MZ - Es wird eine Entscheidung geben, so viel war schon vor dem Anpfiff sicher. Doch welches der fünf Teams aus Plötzkau, Giersleben, Neugattersleben, Aschersleben und Nachterstedt am Ende jubeln könnte, war reine Spekulation. Die MZ war beim Saisonfinale auf den drei entscheidenden Plätzen dabei.

Stand nach 15 Spielminuten: Die Partie SV Grün-Weiß Giersleben gegen den SV Plötzkau 1921 vor 253 Zuschauern beginnt schwungvoll. In den ersten fünf Minuten hält Giersleben-Keeper André Mattern seine Mannschaft im Spiel. Nachdem Marcel Hätsch nur den Gästetorwart anschießt, kann Florian-Danny Hätsch im Nachsetzen zur umjubelten Führung einnetzen.

Im Spiel der Landesliga-Reserve des SV Lokomotive Aschersleben gegen die zweite Vertretung des FSV Rot-Weiß Alsleben gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keine Tore zu bejubeln. Nach anfänglichen Chancen für die Gäste übernimmt Lok zusehends die Spielkontrolle.

Auch in der Partie zwischen dem SV Concordia Nachterstedt und dem VfB Neugattersleben treffen zwei heiße Aufstiegskandidaten aufeinander, die für ihr Aufstiegs-Ziel nicht unerheblich auf die Ergebnisse aus den Spielen in Giersleben und in Aschersleben angewiesen sind. Der Start ist allerdings verhalten.

Nach 30 Minuten: Nach einem Ballgewinn des Gierslebeners Marcel Hätsch (21.) im Mittelfeld, wird wiederum Florian-Danny Hätsch in eine gefährliche Position gebracht. Dieser setzt sich gegen mehrere Verteidiger durch, umkurvt den Gästekeeper und schiebt zum 2:0 ein. Plötzkaus Toptorjäger Philipp Röder hat zu diesem Zeitpunkt den Platz bereits verletzungsbedingt verlassen.

Die Mannschaft des SV Lokomotive drängt die Gäste aus Alsleben derweil immer mehr in deren Hälfte - die logische Konsequenz: der Führungstreffer (26.) durch ein Eigentor.

In Nachterstedt glühen die Handys, um vom Geschehen auf den anderen Plätzen stets auf dem Laufenden zu sein. Während in Giersleben und Aschersleben die Gastgeber schon nach einer halben Stunde in Führung liegen, sind in dieser Partie Tore noch Fehlanzeige.

Nach 45 gespielten Minuten: Ein Plötzkauer Fehlpass (36.) landet bei Florian-Danny Hätsch, der erneut den Gästekeeper ausspielen und zum dritten Mal ins Netz treffen kann - lupenreiner Hattrick. Nur kurze Zeit später (40.) bekommt Plötzkau den Ball wieder nicht aus dem eigenen Strafraum heraus. Dieses Mal heißt der Nutznießer und Torschütze Martin Volkmar. Möglicherweise die Vorentscheidung.

Gleiches Bild in Aschersleben: Mit dem SV Lok liegt auch hier der Gastgeber vorn. Denny Peinl (31.) baut die Führung aus.

Auch Neugattersleben befindet sich während der Halbzeitpause auf Aufstiegskurs. Mit der 1:0-Führung (37.) durch Timm Wienert, verdrängt der VfB die Lok-Reserve von den Aufstiegsrängen.

Nach 60 Minuten: In Giersleben scheinen sich beide Teams mit dem Ergebnis abgefunden zu haben. Torchancen gibt es nur noch wenige. Plötzkau fehlen die Mittel zu einer erfolgreichen Aufholjagd. Lok Aschersleben ist derweil bemüht, das Spiel für sich zu entscheiden. Der eingewechselte Henning Lange trifft (60.) zum 3:0.

Die Nachterstedter machen es zur gleichen Zeit spannend und können durch Robert Fraust (47.) zum 1:1 ausgleichen, nun ist der VfB wieder aus dem Rennen und die Lok-Reserve in der Vorhand. Jedoch währt dieser Stand nicht lange. Mit der 2:1-Führung (51.) durch Timm Wienert wittert der VfB zwar Morgenluft, aber auch die Nachterstedter geben sich noch lange nicht geschlagen.

Nach 75 Minuten: Der dreifache Torschütze Florian-Danny Hätsch hat unter großem Beifall den Platz verlassen. Giersleben rüstet sich für die Meisterfeier.

In Aschersleben klingelt es fast im Minutentakt. Tobias Große (61.) und Florian Baerbock (71.) treffen aus dem Spiel heraus, Hogir Isa (74.) behält, nachdem Denny Peinl vom Gästekeeper gefoult und dieser mit Rot frühzeitig zum Duschen geschickt wurde, vom Elfmeterpunkt die Nerven. Zwischen Nachterstedt und Neugattersleben steht die Entscheidung weiterhin noch aus.

Nach 90 Minuten: Der Anschlusstreffer der Gäste in Giersleben (89.) fällt viel zu spät. Das Heimteam siegt klar und deutlich und ist somit Krösus in der Kreisliga Süd. Sprudelnde Sektflaschen und Rauchschwaden begleiten die Übergabe der Meisterschale. Beim Verlierer, dem Tabellenvierten, gibt es hingegen Tränen. Die Partie in Aschersleben kann in der letzten Viertelstunde keine Tore mehr bieten.

Als Ronny Schütze einen Elfmeter zum 1:3 (81.) in Nachterstedt verwandelt, ist der umjubelte Aufstieg für den VfB endgültig perfekt. Das Team sichert sich Rang zwei. Nachterstedt wird Fünfter. Auch der 6:0-Sieg des SV Lokomotive ist am Ende zu wenig. Die junge Elf wird Dritter.

Der Nachterstedter Tino Falke (Mitte) hatte nichts zu feiern.
Der Nachterstedter Tino Falke (Mitte) hatte nichts zu feiern.
Helmut WItte Lizenz