Fußball Fußball: Experte in Sachen Aufstieg

bernburg/MZ - Nicht nur oben in der Verbandsliga mitschwimmen, sondern in naher Zukunft den Sprung in die Oberliga wagen. Dieses Ziel hat sich Fußball-Verbandsligist TV Askania Bernburg gesetzt und in der Winterpause einen Aufstiegsexperten in die Saalestadt geholt. Neuzugang Marcus Bäcker weiß nämlich, wie es geht. „Ich habe schon zwei Aufstiegspartys mitgemacht“, erzählte der 25-jährige Verteidiger, der mit dem VfB Sangerhausen im Jahr 2007 den Landesmeistertitel Sachsen-Anhalts gewann und sich damit mit seinem Verein für die Oberliga qualifizierte. Im gleichen Jahr stieg übrigens auch der TV Askania Bernburg von der Landesliga in die Verbandsliga auf. Noch eine Etage höher hinauf ging es für Bäcker in der Saison 2010/11. Da gehörte der neue Askane zum Team des VfB Germania Halberstadt, das den ersten Platz in der Oberliga Süd belegte und in die Regionalliga Nordost (4. Liga) aufstieg.
Marcus Bäcker wurde am 3. August 1988 in Eisleben geboren und erlernte das Fußball-ABC bei Trainer Udo Dräger bei Eintracht Kreisfeld. Im Nachwuchs spielte der Verteidiger für den MSV Eisleben und den FSV Hettstedt, ehe er nach Sangerhausen kam. Dort schaffte der damals A-Jugendliche unter Coach Bernd Nemetschek sofort den Durchbruch im Männerbereich. Nach dem Oberliga-Abstieg spielte Bäcker in der Saison 2008/09 für den VfL Halle 96, ging dann bis Sommer 2012 nach Halberstadt und war in den vergangenen anderthalb Jahren wieder für den VfB Sangerhausen aktiv. Bäcker bestritt 11 Partien in der Regionalliga und kam auf 79 Oberliga-Einsätze. (cr)
Vierte Liga mit Halberstadt
In Halberstadt kam er auch in der vierten Liga zum Einsatz, doch eine schwere Verletzung setzte ihn außer Gefecht. „In meinem Knie war alles kaputt, die Kniescheibe gebrochen, das hintere Kreuzband und das Innenband gerissen“, erinnert sich Bäcker ungern an die schwere Zeit zurück und schloss sich auch aus beruflichen Gründen wieder dem VfB Sangerhausen an. „Ich wollte meine Ausbildung zum Immobilienkaufmann in Halberstadt unbedingt abschließen und trotzdem weiter Fußball spielen. Bei Germania war das nicht mehr möglich, die Pendelei nach Sangerhausen jedoch noch machbar“, begründete Bäcker die Rückkehr zum ehemaligen Oberligisten.
Doch dort brach er nach nur anderthalb Jahren seine Zelte wegen der fehlenden sportlichen Perspektive wieder ab. „In meinem ersten Jahr wurde von Aufstieg geredet, aber wir haben nur mit großer Mühe den Klassenerhalt geschafft. In dieser Saison wurde das Ziel sofort nach unten korrigiert. Das hat aber mit meinen Vorstellungen gar nicht zusammen gepasst“, sagte Bäcker, der nicht in Unfrieden das Mansfelder Land verließ. „Mein Wechsel hat nichts mit dem Trainer oder dem Vorstand zu tun, ganz im Gegenteil. Schließlich haben wir den Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. In Bernburg fühle ich mich besser aufgehoben. Der Verein hat das Ziel und besitzt auch das Potenzial, um eine Liga höher zu spielen. Und ich möchte mich schon gern noch einmal in der Oberliga beweisen“, dreht der Motorradfan den Gashebel auf.
Interesse bereits 2013
Bereits im Sommer 2013 hat Thomas Diedrich bei Bäcker angeklopft, sich aber damals noch einen Korb geholt. Doch der Askania-Coach ließ nicht locker. „Ich kenne Thomas Diedrich aus meiner Zeit beim VfL Halle 96, habe damals Sport und Wirtschaft an der Martin Luther-Universität studiert und bei ihm den Sportkurs gehabt. Der Kontakt zum TV Askania kam über den Trainer zustande“, erklärte Bäcker, dessen Vorbild Matthias Sammer ist und der sich gern gute Fußballspiele anschaut. „Ich bin kein Fan von irgendeinem Verein, sehe mir derzeit aber die Partien des FC Bayern München und von Borussia Dortmund besonders gern an, weil die beiden Mannschaften den besten Fußball spielen.“
Gut kicken möchte Bäcker, der sich in Bernburg sehr wohl fühlt, auch bei den Askanen. „Ich wurde sehr gut aufgenommen. Es herrscht ein tolles Betriebsklima. Das ist wichtig, um gemeinsam hohe Ziele zu erreichen“, so der Verteidiger, der den harten Konkurrenzkampf beim TV Askania um einen Platz in der Startelf bestanden hat. Beim 3:1-Erfolg in Haldensleben stand Bäcker auf Anhieb in der Anfangsformation und spielte 90 Minuten durch. Auch am Samstag, 14 Uhr, zum Rückrundenauftakt gegen den TSV Völpke dürfte der Neuzugang wieder zum Einsatz kommen.