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Fußball Fußball: Besondere Generation

Von erik schmidt 05.08.2013, 18:39
Als Einheit wollen die Gierslebener Kicker das Abenteuer Salzlandliga angehen, wie hier beim Lauf um den Hain (grüne Trikots).
Als Einheit wollen die Gierslebener Kicker das Abenteuer Salzlandliga angehen, wie hier beim Lauf um den Hain (grüne Trikots). Helmut Witte/ARCHIV Lizenz

giersleben/MZ - Mit dem Start in die Salzlandligasaison am übernächsten Wochenende, ausgerechnet auch noch ein Derby beim FSV Drohndorf/Mehringen, beginnt für den SV Grün-Weiß Giersleben ein Abenteuer. Noch nie war der Verein in einer höheren Spielklasse aktiv. Dementsprechend kann von einer ganz besonderen Generation die Rede sein, die momentan in Giersleben dem runden Leder hinterherjagt. Besonders auch deshalb, weil fast alle Spieler aus der eigenen Jugend stammen.

Nachdem es lange Zeit danach aussah, als bliebe der Kader des SV zur Vorsaison unverändert, konnten nun doch noch drei Neuzugänge begrüßt werden. Morris Pekrul wird nach längerer Auszeit wieder zum Team stoßen. Außerdem werden Oliver Lorenz, vormals SV Lok Aschersleben, und Sascha Kettler, der allerdings noch ein Sperre absitzen muss, weil er von seinem ehemaligen Verein, dem ESV Lokomotive Güsten, keine Freigabe bekommen hat, die Mannschaft verstärken. Trainer Werner Brähmer freut sich über die vermehrten Möglichkeiten, die die drei Defensivspezialisten ihm bieten: „Neue Spieler sind immer gut und Konkurrenzkampf kann nie schaden.“ Darüber hinaus besteht mit Sebastian Struwe Hoffnung auf einen weiteren ehemaligen Gierslebener, der in die Heimat zurückkehren möchte, wie Brähmer bestätigt: „Wenn es klappt, stößt er im Laufe der Saison zu uns.“

Oliver Lorenz und Sascha Kettler lassen sich derweil in die Fraktion, der „Auswärtigen“ einordnen und diese ist nicht sonderlich groß beim SV. Einzig Ronny Hunger, Enrico Maywald und Tim Koch zählen noch dazu. Der Rest des 21 Mann umfassenden Teams sind durch und durch Gierslebener, die auch im eigenen Verein ihre fußballerische Ausbildung erhalten haben. Eine echte Rarität in der Kreisoberliga, immerhin müssen viele Vereine auf andernorts ausgebildete Spieler zurückgreifen.

„Zu unserer Zeit gab es noch keine Playstation, wir waren dafür kicken und sind somit die letzten Straßenbolzer aus Giersleben“, sagt der 31-jährige Christian Stephan, Spieler und dritter Vereinsvorsitzender. In der Jugend hat er bereits gemeinsam mit Kai Reinhardt, Jens Rauchstädt, Mathias Hanke und Thomas Meissner gespielt. „Allerdings haben wir da meist nur Gegentore gefangen“, weiß Stephan. Ähnlich erging es auch den folgenden Altersklassen. „Dementsprechend hat sich fast jeder mal woanders ausprobiert, doch die meisten sind alle zurückgekommen“, erklärt Christian Stephan und fügt hinzu: „In der Heimat macht es eben am meisten Spaß. Wir kennen uns alle lange, sind eingespielt und eine echte Mannschaft.“

Dass diese Tugenden neben einem gewissen Talent für erfolgreichen Fußball stehen können, zeigt der SV Grün-Weiß Giersleben. In nur wenigen Jahren gelang der Aufstieg von der Kreisklassen-Reserve in die Salzlandliga. „Nach ein paar weniger guten Jahren gab es ein Umdenken“, sagt Christian Stephan, der glaubt, dass seine Generation altersbedingt auf dem Höhepunkt angelangt sein könnte: „Unser Ziel muss sein, die Klasse zu halten, um dann irgendwann den nachfolgenden Generationen eine möglichst gute Ausgangslage zu übergeben.“

Einige, wie Abwehrspieler Kai Reinhardt oder Mannschaftsbetreuer Hans-Jörg Bochnig, haben gar alle Tiefen, aber auch die aktuellen Höhen mitgemacht. Die Freude auf das bevorstehende Highlight ist riesengroß. Die neuen Spieler sollen helfen, dass aus der Salzlandliga Normalität wird.