Feuerwehr Plötzkau Feuerwehr Plötzkau : Zwischen Orkan und Dürre

Plötzkau - Mitten in seinem Schlusswort zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Plötzkau am Samstagabend im Gerätehaus rümpft Jan Ochmann plötzlich die Nase und sagt: „Es riecht nach Rauch. Macht mal das Tor auf!“
Als es sich auf Anweisung des Verbandsgemeinde-Bürgermeisters (CDU) hebt, kommt unter dem Staunen der Feuerwehrleute hinter Nebelkerzen der nagelneue Mannschaftstransportwagen zum Vorschein. Jubel und Applaus brandet auf. Eigentlich war das Mehrzweckfahrzeug erst im Mai erwartet worden.
„Ich denke, die Überraschung ist uns gelungen“, sagt Wehrleiter Andreas Braun zur MZ.
Feuerwehr Plötzkau: Nur zwei Kameraden eingeweiht
Nur sein Stellvertreter Alexander Weimann und Gerätewart Günther Niemand seien neben Jan Ochmann noch in das Geheimnis eingeweiht gewesen, das sie erfolgreich hüteten.
Erst am Vortag war der Opel aus der Lausitz abgeholt worden. Ihren 27 Jahre alten Transporter hatten sie gleich dort gelassen. Rund 45.000 Euro kostete die Neuanschaffung, 7.000 Euro davon hat der Förderverein aufgebracht.
Feuerwehr Plötzkau: 2,2 Millionen für Fahrzeuge
Ab 2020 will die Verbandsgemeinde in die Offensive gehen. Ihr Fahrzeugbeschaffungskonzept sieht vor, in den nächsten Jahren rund 2,2 Millionen Euro auszugeben, um den fünf Gemeindewehren moderne Technik bereit stellen zu können.
Angesichts niedriger Zinsen und zu erwartender Preissteigerungen sei es sinnvoll, diese Investitionen zeitnah zu tätigen, erläutert Jan Ochmann.
Handlungsbedarf besteht auch in der zentralen Kleiderkammer, die Andreas Braun mit einer „Altkleidersammlung“ verglich.
Feuerwehr Plötzkau: Schrittweiser Austausch
Saale-Wipper-Wehrleiter Gert Lehmann machte dafür Lieferschwierigkeiten, insbesondere bei Sondergrößen, verantwortlich. Jan Ochmann bat um Geduld, dass die Einsatzkleidung nur schrittweise ausgetauscht werden kann.
Dass sie dringend benötigt ist, steht außer Frage. Das Einsatzaufkommen für die 29 Plötzkauer Aktiven, darunter sieben Frauen, ist erneut gestiegen.
Mussten sie 2016 nur 29 Mal ausrücken, waren es 2017 bereits 46, im Vorjahr dann sogar 50 Einsätze. In 21 Fällen waren Brände die Ursache, 25 Mal ging es um Hilfeleistungen. Insbesondere die Wetterkapriolen machten den Feuerwehrleuten zu schaffen.
„Das ereignisreiche Jahr begann mit einer lebhaften Dame, dem Orkantief Friederike, dann folgte die Dürre“, bilanziert Andreas Braun.
Weil im Juni und Juli kaum ein Tag verging, an dem es nicht im Salzlandkreis brannte, seien die Einsätze bei den Vegetationsbränden sehr kräftezehrend gewesen.
Feuerwehr Plötzkau: Imagekampagne schlug fehl
Die Imagekampagne des Landes hat laut Wehrleiter leider nicht zu einem Personalzuwachs in Plötzkau geführt. So muss in dem Dorf auf den Nachwuchs gebaut werden.
Jugendwart René Richter führt jeweils sieben Jungen und Mädchen an den aktiven Dienst heran, die im Vorjahr den Orientierungsmarsch der Verbandsgemeinde gewannen. Nicole Braun kümmert sich um sechs Kinder, die ebenso wie die Jugendlichen in zahlreiche Aktivitäten eingebunden werden. (mz)
