Feuerwehr Hecklingen wirbt: Feuerwehr Hecklingen wirbt: Ein Werbepaket, das die Not widerspiegelt

Hecklingen - Der Kreisleitstelle wird ein Unfall am Flughafen Cochstedt gemeldet. Ein Pkw hat sich überschlagen, liegt auf dem Dach, eine Frau und wahrscheinlich auch Kinder sind im Wagen eingeklemmt.

Sie warten dringend auf Hilfe - auf die bereits alarmierten Ortsfeuerwehren der Stadt Hecklingen. Nur - was das Unfallopfer nicht weiß - die werden nicht kommen.

Vielmehr haben sie an die Leitstelle gemeldet, dass sie nicht einsatzbereit seien. Es fehlt ihnen an Feuerwehrmännern und -frauen, um die Einsatzfahrzeuge zu besetzen.

Am Ende des gut vier Minuten-Videos, das am Montagabend auf dem Depotgelände der Freiwilligen Feuerwehr Hecklingen vorgestellt wurde, wird die Frage gestellt: Muss es soweit kommen?

Die Antwort könnte in einigen Jahren sogar heißen: „durchaus möglich“. Zumindest kommentierte Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein den Streifen mit den Worten: „Das Szenario ist gar nicht so weit hergeholt.“

Und genau aus diesem Grund entstand das Video. Um für eine Mitgliedschaft in der Feuerwehr zu werben.

Es ist Bestandteil eines ganzen Werbepaketes, das die Ortswehren der Stadt Hecklingen gemeinsam geschnürt haben.

Dazu gehören Plakate, Flyer und große Werbebanner. Darauf zu sehen sind keine Modells , sondern Gesichter, die in Hecklingen bekannt sind.

Gesichter von Feuerwehrmännern und -frauen, die seit Jahren dabei sind und auf dringend benötigten Nachwuchs hoffen.

Dabei wolle man nicht nur die Jüngsten, die eine Feuerwehrkarriere in der Kinder- oder Jugendfeuerwehr beginnen können, sondern auch die älteren Jahrgänge - zwischen 30 und 50 Jahren - ansprechen, erklärt Wehrleiter Stephan Broda.

Und die Werbeaktion soll keine Eintagsfliege sein. Erste Ergebnisse könne man frühestens in ein bis zwei Jahren erwarten, so Broda.

Dass das Problem trotzdem drängt, beweist die Tatsache, dass die Wehren der Stadt Hecklingen seit geraumer Zeit tagsüber tatsächlich kaum noch einsatzfähig sind.

„Die meisten Kameraden sind glücklicherweise berufstätig, viele arbeiten auswärts, und Feuerwehrleute sind alle ehrenamtlich, so dass sich niemand wundern muss, wenn wir nicht immer sofort zur Stelle sind“, umreißt Broda die personell angespannte Situation.

Und wenn es um den fehlenden Nachwuchs geht, dann sind die Hecklinger längst keine Ausnahme. In den meisten freiwilligen Feuerwehren der Region sieht es nicht anders aus. (mz)