Stadtrat beantragt Förderung Feuerwehr Frose braucht neues Fahrzeug für Katastrophenschutz
„Auf ein Fahrzeug dieser Art kann grundsätzlich nicht verzichtet werden“, heißt es in der Vorlage.

Frose - Die Froser Feuerwehr braucht ein neues Katastrophenschutzfahrzeug, mit der Fachbezeichnung LF20 KatS. Eine Ersatzbeschaffung, die auch in der Risikoanalyse der Stadt eingearbeitet ist. Denn das derzeitige Löschfahrzeug stammt aus dem Jahr 1991 und ist mehr als verschlissen. Die Reparatur- und Wartungskosten befinden sich deshalb in entsprechender Höhe.
2023 soll das alte Löschfahrzeug ausgetauscht werden. Doch dafür ist die Finanz-klamme Stadt auf Fördermittel angewiesen. Die wurden ihr vom Land bereits in Aussicht gestellt. „Doch um die Fördermittel beantragen zu können, müssen wir die Eigenmittel vorhalten können - bereits jetzt“, erklärte Seeland-Ortsbürgermeisterin Heidrun Meyer (parteilos) auf der jüngsten Haupt- und Finanzausschuss-Sitzung.
Da die Stadt in diesem Jahr wieder keinen genehmigten Haushalt hat, müssen diese Mittel in einem Sonderbeschluss vom Stadtrat freigegeben werden. Was er nun auch getan hat, sodass die Förderung beantragt werden kann.
Stadt Seeland muss 175.00 Euro zahlen, um das 350.000 Euro-Fahrzeug zu kaufen
Bei einer Kaufsumme von etwa 350.000 Euro betragen die Eigenmittel 175.000 Euro, die aus der Investitionspauschale 2023 bezahlt werden sollen. Die steht dann für andere Maßnahmen nicht mehr zur Verfügung. Dass diese Ausgabe schon in diesem Jahr festgeschrieben werden muss, geht auf einen Runderlass des Landes zurück.
Eigentlich stand eine Ersatzbeschaffung schon für 2021 an, denn genutzt werden sollten solche Fahrzeuge, an denen auch die Rettung von Menschenleben hängt, nur 30 Jahre. „Auf ein Fahrzeug dieser Art kann grundsätzlich nicht verzichtet werden, da es fest im Brandschutzkonzept der Stadt Seeland verankert ist und zudem auch überörtlich eingesetzt wird“, heißt es in dem Beschluss.
Was Stadtwehrleiter Niko Przybille nur bestätigen kann. „Bei größeren Schadenslagen, wie bei einem Jahrhunderthochwasser, sind wir verpflichtet, auch in anderen Ecken des Landes Hilfe zu leisten - das wiederum erhöht unsere Chancen auf Förderung“, sagte er.
Und erklärte: „Das derzeitige Katastrophenschutzfahrzeug hatten wir damals bewusst in Frose stationiert, denn da sind viele Schläuche drauf und eine Pumpe.“ So eigne sich das Spezialfahrzeug vor allem bei Flächenbränden und dort, wo Wasser über lange Wegstrecken herangeführt werden muss. In Frose sei das etwa an den Halden oder in den Seeländereien der Fall.
Das Spezialfahrzeug soll vor allem bei Flächenbränden eingesetzt werden
Aber natürlich, betont Niko Przybille, sei es auch für den Einsatz in der gesamten Stadt Seeland gedacht, deren Ortswehren auf bestimmte Schäden und Einsätze spezialisiert sind. Besonderes Equipment, wie etwa die Drehleiter oder eben dieser Katastrophenschutzwagen, gibt es in der gesamten Feuerwehr deshalb nur einmal. Und so soll auch das LF20 zwar in Frose stationiert werden, aber der gesamten Stadtwehr gehören.
Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses stimmten der Ausgabe wohl auch deshalb einhellig zu, ebenfalls der Stadtrat. Wobei es sich Ausschussmitglied Harald Albrecht (CDU) im Vorfeld nicht einfach machte.
„Es gibt nur 50 Prozent Fördermittel. Wie verhalte ich mich da, um mir nachher keine Vorwürfe einzuhandeln?“, fragte er und spielte damit auf den in der „Seeland-Zeitung“ gemachten Vorwurf der BIG-Seeland an. Dort wurde im Vorfeld der Froser Depot-Übergabe erklärt, die Stadt sei in Sachen Fördermitteln „immer wieder glücklos“. Denn das Land habe nun eine 100-prozentige Unterstützung angekündigt.
„Wir müssen uns jetzt entscheiden und nicht irgendwann. Klar kann man dann im Nachhinein gut reden“, erklärte Seeland-Bürgermeisterin Heidrun Meyer, „aber wir brauchen das Fahrzeug jetzt.“
Stadtrat Mario Lange (BIG-Seeland) bat die Verwaltung allerdings zu prüfen, ob mit der 100-prozentigen Förderung nicht das Schadelebener Depot neu gebaut werden könnte. „Die Verwaltung hat geprüft“, antwortete die Bürgermeisterin und sprach von einem neuen EU-Programm, das auf den Weg gebracht wurde - für Städte unter 10.000 Einwohner.
„Was noch fehlt ist aber, dass in den Ländern die Förderrichtlinien aufgestellt werden. Die liegen noch nicht vor.“ Niemand wisse, welche Bedingungen da dranhängen würden. Gebe es die Förderung vielleicht nur, wenn ein gemeinsames Depot gebaut werde, das die in den Ortsteilen ersetzt?
„Es ist noch nicht spruchreif und da Forderungen in den Raum zu stellen, ist zu früh“, meinte Meyer. Und sagte, wenn die genauen Richtlinien vorliegen, würden gemeinsam mit der Stadtwehrleitung die Prioritäten erstellt. (mz)