Feier Feier : Nienburger reisen zur Club-WM nach Italien

Nienburg - Einmal zu einer Weltmeisterschaft: Wer träumt nicht davon? Und dann noch nach Italien! Für die Angler des Nienburger Anglervereins wird der Traum Realität. Im Juli reisen sie an den Ostellato-Kanal in die Nähe von Bologna.
Da Italien ein Land des Essgenusses und vor allem der Pastagerichte ist, hatte sich der Nienburger Anglerverein passend dazu am Mittwochabend Giorgio Gabriele Locci eingeladen. Er führt mit Effi Kritzler das Geschäft „Frescola Pasta“ in Bernburg und kochte für die Angler. Die schmeckten gleich einmal, was sie in Italien erwartet, und das gefiel ihnen gut.
In Italien heißt es aber auch, gegen 39 Mannschaften zu beweisen, dass die Jungs von der Saale was draufhaben. Dann geht es darum, im Hegeangeln zu punkten.
„Das ist für mich ein Traum“
Fünf Mann wird Trainer Bernd Bohrmann bestimmen, die am 9. und 10. Juli an einem Kanal stehen und möglichst viele Fische mit gutem Gewicht aus dem Gewässer holen sollen. „Das gibt es auch kein Murren. Wir haben ein paar Tage Zeit, das Gewässer kennenzulernen, und am Freitag wähle ich die Kandidaten aus“, so der Coach, den die Jungs auch schon mal „Grinch“ nennen, wenn er morgens aufsteht und meint, es sei was nicht in Ordnung. Doch das könne er ab, meint Bohrmann schmunzelnd.
Team Germany reist im Juli mit elf Anglern aus dem Nienburger Verein nach Italien zur Stipp-WM. Zu den Nienburgern gehören: Jens Marek, Matthias Gerstner, Bernd Bohrmann, Johannes Böhm, Robert Grabowski, Dennis Kuhfuß, David Thiele, André Plummbaum, Andreas Fütz, Henry Hoffmann und Maik Eckert.
Es ist ein großer Erfolg für den mehrmaligen Landesmeister Sachsen-Anhalts. Siebenmal holten die Nienburger den Meistertitel. Seit 2012 erfolgte die Titelsammlung in Serie. 2015 kam die bisherige Krönung: Deutscher Meister. „Damit sind wir berechtigt, bei der Club-WM in Italien zu starten. Das ist für mich ein Traum. Ich kann das heute noch nicht richtig in Worte fassen“, sagt Bohrmann, der auf eine recht junge Truppe zurückgreifen kann.
Unterstützung für das Team
Italien, das sei schon ein Anglerland mit Tradition. Darum habe es noch den besonderen Reiz, dabei zu sein. Natürlich ist der Gastgeber einer der Favoriten. Ebenso die Briten. Dort gibt es Angler, die leben von dem Job, weil sie für große Firmen arbeiten, Geräte und Futter testen.
„Echte“ Nienburger sind Jens Marek und Matthias Gerstner. Alle anderen sind im Verein Mitglied - kommen aus Magdeburg, dem Saalekreis, Anhalt-Bitterfeld. Ein paar sind sogar Kollegen und arbeiten für eine Firma, die Angler mit Futter versorgt.
Fishing Tackle Max heißt die Firma, die das Team auch mit allem unterstützt, was es braucht, sagt Bohrmann, und er meint, wenn man unter die ersten zehn komme bei der WM, sei das ein Spitzenergebnis. Diethard Schmiedecke, Geschäftsführer der Firma mit Sitz in Hadmersleben, fährt sogar mit zur WM, um die Truppe zu unterstützen.
Das motiviere die Mannschaft. „Wir sind froh, dass wir mit dem Anglerverein Nienburg einen Verein haben, in dem eine Heimat gefunden wurde. Hier haben wir optimale Bedingungen, und die Mitglieder stehen hinter uns“, so Bohrmann.
Frank Nowotnig als Vereinsvorsitzender will so viel Lob gar nicht hören. „Wir machen das gern. Wir sind hier eine gute Truppe.“ Reiner Lücke weiß auch, dass es freilich von Vorteil ist, wenn man solche Hochkaräter in den eigenen Reihen hat. „Wir bekommen Zulauf auch von jungen Menschen. Angeln ist nicht nur, Fische fangen. Wir tun viel für die Flüsse und die Natur. Wir wissen auch viel über den Fischbestand im Fluss, was Rückschlüsse gibt, ob alles in Ordnung ist“, so Lücke. (mz)


