Der zehnjährige Aderstedter fliegt als Gewinner des Real-Madrid-Fußballcamps nach Spanien

Plötzkau/MZ - Dass ihr Sohn Franz ein guter Fußballer ist, das haben Thomas und Karina Jahnel schon lange gewusst. „Aber wir hätten nicht gedacht, dass er sich unter 100 Kindern durchsetzt“, sagt Karina Jahnel stolz.

Franz ist nämlich der Sieger des Fußballcamps von Real Madrid in Plötzkau. Fünf Tage lang war die Fußballschule der „Königlichen“ auf dem Bleichplan zu Gast und die Trainer haben dabei alle Kinder genau beobachtet. Franz hat die Betreuer der Fußballschule mit seinen technischen Fähigkeiten und seinem Sozialverhalten auf dem Platz am meisten überzeugt. Damit darf der zehnjährige Aderstedter nach Spanien fliegen, um sich das Trainingsgelände von Rekordmeister Real Madrid anzuschauen, am Training mit den dortigen Jugendtrainern teilnehmen und womöglich live bei einem Spiel der Profis im Stadion dabei zu sein.

Im Gegensatz zu seinen Eltern war er nicht besonders überrascht, dass die Wahl auf ihn gefallen ist. „Ich habe schon ein bisschen damit gerechnet. Aber natürlich freue ich mich“, sagt der talentierte Nachwuchsfußballer. Seit vier Jahren spielt Franz im Verein, hat beim SV Plötzkau 1921 das Fußball-Abc gelernt. Seit kurzem läuft der Mittelfeldspieler für den SC Bernburg auf, schnürt dort dreimal wöchentlich seine Fußballschuhe fürs Training. Seine Begeisterung für den Fußball wurde aber bereits im Alter von drei Jahren geweckt. Damals habe er ein Trikot vom Hamburger SV bekommen, erzählt Mama Karina Jahnel. Und seither mussten Papa oder Opa, der einst ohnehin als Fußballtrainer in Bernburg tätig war, mit dem Steppke immer wieder üben.

Gern würde der Fünftklässler des Gymnasiums Carolinum später mal als Fußball-Profi sein Geld verdienen und in der Champions League gegen die besten Vereine in Europa spielen. Sein großes Vorbild ist hierbei Marcus Rashford von Manchester United, „weil der schnell ist und gut dribbeln kann“. Sein Lieblingsverein wiederum ist Real Madrid und daher war der Besuch der Fußballschule ein Muss. Ein bisschen anstrengend sei das tägliche Training auch gewesen. Vor allem aber habe es Spaß gemacht, sagt Franz.

Es sei eine „Super-Woche“ gewesen, schätzt auch der Vereinsvorsitzende Jens Rosenhagen ein, der mit seiner Hartnäckigkeit das Ereignis im Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums möglich gemacht hat. Das Training sei „hoch professionell“ und die Trainer dennoch „sehr menschlich“ gewesen. Sogar auf die Ernährung hätten sie geachtet und auf dem Platz viel Wert auf Disziplin und Sozialverhalten gelegt - und die Kinder hätten das alle akzeptiert. „Ich hoffe, wir können das im nächsten Jahr wiederholen“, sagt Rosenhagen, der sich auch bei den Eltern, der Gemeinde, dem Fan-Projekt 1921, der Gärtnerei Baumgraß und der Feuerwehr Alsleben für die große Unterstützung bedanken möchte.

Wann genau der Flieger nach Madrid mit dem Gewinner-Kind abhebt, weiß Familie Jahnel noch nicht. Aber auf jeden Fall wird sich damit noch ein weiterer Traum von Franz erfüllen. „Er wollte nämlich schon immer mal fliegen. Und eigentlich wollten wir im vergangenen Jahr mit dem Flugzeug in den Urlaub. Aber das musste wegen Corona ausfallen“, erzählt Karina Jahnel. Nun wird Franz nicht nur bald zum ersten Mal fliegen, sondern auch bei einem der erfolgreichsten Vereine der Welt zu Gast sein.