Cochstedt Cochstedt: Flughafen-Mitarbeiter haben gute Job-Chancen

Cochstedt - Etliche Mitarbeiter am Flughafen Magdeburg-Cochstedt wurden auf der Betriebsversammlung Ende September von den Kündigungen überrascht. Sie hatten sich trotz des seit Monaten andauernden Insolvenzverfahrens an die Hoffnung geklammert, der Betrieb werde weitergehen. Es gab aber auch Angestellte, die sich früher nach beruflichen Alternativen umschauten.
Einer von ihnen ist Michael Rommel aus Egeln. Mehr als vier Jahre war der 42-Jährige am Flughafen als Feuerwehrmann beschäftigt. Bereits kurz nach der Betriebsversammlung im Bistro des Flughafens unterschrieb er einen neuen Arbeitsvertrag - bei einer Sicherheitsfirma.
Gegenüber der MZ sagte er: „Es war absehbar, dass es nicht mehr weitergeht.“ Rommel lag damit gleich mehrfach richtig. Er rutschte nicht vollends in die Arbeitslosigkeit und kann für ein Unternehmen arbeiten, das auch in der Region tätig ist. Hätte er an seinem Beruf als Feuerwehrmann festgehalten, Rommel wäre womöglich auf den Flughäfen Leipzig, Hannover oder gar Berlin gelandet.
Die Chancen auf einen Job in der Nähe schätzte die zuständige Agentur für Arbeit in Bernburg jedenfalls als schwieriger ein. Das gelte auch für klassische Flughafenberufe wie Luftsicherheitsbeauftragte, Flugabfertiger oder Flugsicherungstechniker, teilte Agentursprecherin Heike Klausnitzer auf MZ-Anfrage mit.
Die Agentur für Arbeit muss sich seit September um knapp 40 der zuletzt gekündigten 50 Flughafen-Mitarbeiter kümmern. Nur wenige kamen aus dem Agenturbezirk Halberstadt, Magdeburg oder Halle.
Gute Chancen haben laut Klausnitzer ehemalige Mitarbeiter wie gelernte Tischler, Berufskraftfahrer, Lager- und Transportarbeiter sowie kaufmännische Angestellte und Verkäufer. „Aufgrund der Arbeitsmarktnachfrage bestehen regional durchaus gute Vermittlungschancen.“
Die konkreten Vermittlungschancen seien natürlich davon abhängig, wie groß die Bereitschaft ist, sich auch überregional zu orientieren, oder der Bereitschaft, erforderliche Qualifizierungen für eine neue Beschäftigung zu absolvieren, so die Agentursprecherin weiter.
Sie kündigte an, dass „in den nächsten zwei Wochen alle Kunden im Rahmen von Kleingruppen-Informationsveranstaltungen und Einzelgesprächen über den regionalen Arbeitsmarkt informiert werden“. Einige hätten allerdings auch schon erste Stellenangebote unterbreitet bekommen. (mz)