Boxen Boxen: Meyer siegt nach Durststrecke
KÖNNERN/MZ/UGG. - Ein Höhepunkt des Stadtfestes in Könnern ist jährlich das "Klaus-Schober-Gedächtnis-Boxturnier", welches vor 200 begeisterte Zuschauer im Festzelt zum zwölften Mal ausgetragen wurde. Mit Mannschaften aus Korbach (Hessen), Gütersloh (Nordrhein-Westfalen), Bitterfeld, Nordhausen, Hettstedt, Blankenburg / Thale, Köthen, Görzig, Weißenfels, Halle und Halberstadt fand die Veranstaltung wieder eine hervorragende Resonanz.
"Die 24 angesetzten Kämpfe kamen nur zustande, weil eine große Zahl von Mannschaften anreiste. Anderweitig wäre ein Turnier in dieser Größenordnung nicht durchführbar", zog der verantwortliche Trainer Ulf Gonschorek nach dem gelungenen aber schweißtreibenden Nachmittag mit seinen Trainerkollegen Susanne Zepperitz, Gerald Gottwald und Lothar Walter ein positives Fazit. Jetzt können sie zufrieden in die Sommerpause gehen.
Die Schirmherrin des Events, Thea Schober, eröffnete mit einer kurzen Ansprache und mit einer Spende für die Abteilung Boxen das Turnier und bedankte sich dafür, dass das Werk verstorbenen Mannes Klaus Schober so erfolgreich fortgeführt wird.
"Von den 24 angesetzten Kämpfen konnten 15 Kämpfe durch unsere Boxer besetzt werden", freute sich Gonschorek über die hohe Kampfzahl seiner Schützlinge. "Entgegen den letzten Erfahrungen gingen unsere Boxer und Boxerinnen hoch motiviert in den Ring, so das wir diesmal nur drei Kämpfe verloren haben", zog er ein positives Fazit für seinen Verein.
Nic Meyer im Schüler-Gewicht bis 32 Kilo boxte gegen Brandy Zieting aus Hettstedt mit besonders großem kämpferischen Einsatz und wurde nach langer Durststrecke endlich für seinen Trainingsfleiß mit einem Sieg belohnt. Auch Julian Hrouda im Gewicht bis 48 Kilo der Junioren nahm sein Herz in beide Fäuste und besiegte mit einer Steigerung gegenüber den letzten Kämpfen Jonathan Kern aus Korbach.
Die Deutsche Meisterin des Vorjahres, Lisa Kloß, in der Gewichtsklasse bis 60 Kilo der weiblichen Jugend, steht in der Vorbereitung auf die diesjährige Deutsche Meisterschaft und hatte sich gegen die von ihr bereits einmal besiegte Viviane Slawik aus Korbach viel vorgenommen. Als alles schon nach einem Sieg für die Könneranerin aussah, brach Lisa Kloß durch einen unerklärlichen Schwächeanfall in der dritte Runde ein und musste vorzeitig in die Ringecke.
Ihre Schwester Tina lag auf den Zetteln der Punktrichter schon zurück, aber scheinbar hatte sich ihre Gegnerin Tessa Hildebrand aus Blankenburg übernommen und musste ähnlich wie zuvor Lisa Kloß vorzeitig aufgeben.
In einem der beeindruckendsten Kämpfe des Nachmittags standen sich die altbekannten Kontrahenten Max Paul (Blankenburg) und Toni Kloß gegenüber. In den bisherigen Vergleichen musste jeder der beiden mit einem Sieg und einer Niederlage zurecht kommen. In dem hochklassigen Gefecht gab es nach Auffassung der Zuschauer zwei Anwärter auf die Pokale des Nachmittags, jedoch wurde der Arm von Paul gehoben und der Blankenburger auch zur Überraschung seines Trainers zum Sieger erklärt.
Pascal Ortlepp boxt erst seit kurzem für den SV Blau-Weiß Könnern. "Mit Pascal wächst sicher ein neues Talent für die nähere Zukunft heran, welches jedoch noch zielgerichtet aufgebaut werden muss. Mit seinen erst zwölf Lebensjahren liegt aber noch genug Zeit dafür vor ihm", hofft Gonschorek auf eine große Boxzukunft von Ortlepp. Auch in seinem siebenten Kampf blieb der nach großer kämpferischer Leistung gegen seinen ehemaligen Vereinskameraden Paul Strohschein aus Köthen ungeschlagen und erzwang ein Unentschieden.
Dem Auftreten des zur Zeit leistungsstärksten Boxers aus Könnern, Tobias Funke, sahen die Zuschauer mit einiger Erwartung entgegen. "Tobias boxte gegen den sehr unbequemen und unorthodox agierenden Daniel Rinke aus Weißenfels. Die klar besseren boxerischen Mittel konnte der Könneraner nicht konsequent umsetzen. Jedoch stand sein Sieg zu keiner Zeit in Frage", sah Gonschorek trotzdem am Ende einen deutlichen Punktsieg seines Schützlings.
Der talentierter Neuling Dustin Andreas fieberte seinem ersten Auftritt vor großer Kulisse entgegen. Doch er wartete am Ring vergeblich auf Justin Bender aus Gütersloh, der plötzlich aus gesundheitlichen Gründen nicht antrat. Zum Abschluss wurden Viviane Slawik als beste Boxerin, Max Paul als bester Techniker und Sebastian Manig als bester Kämpfer mit Extrapokalen geehrt.