Bio-Abfall in braunen Tonnen Bio-Abfall in braunen Tonnen: Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises will ab Januar mehr Geld

aschersleben - Der Entsorgungspreis für die Biotonnen im Salzlandkreis wird sich erhöhen. Ein erster Schritt ist getan, denn der Betriebsausschuss des Kreiswirtschaftsbetriebes stimmte einer vorgeschlagenen Änderung der Abfallgebührensatzung zu, über die am 6. Dezember der Kreistag beschließen soll.
Die jährliche Gebühr soll von 12 auf 15,56 Euro pro Person steigen, informierte Eigenbetriebsleiter Ralf Felgenträger. „Es tut uns leid, aber 3,56 Euro pro Jahr mehr sind bei 14-tägiger Abfahrt ein überschaubarer Posten“, sagte er im Betriebsausschuss. Die Aufwendungen hätten sich erhöht, begründete er dies und fügt hinzu: Fast 2,6 Millionen Euro wendet der Kreiswirtschaftsbetrieb für die Bioabfallentsorgung auf. Rund die Hälfte der Kosten entfallen auf den Personalaufwand.
Pflicht zur Biotonnen macht mehr Müllgroßbehälter nötig
Die Entsorgung der biologisch abbaubaren Abfälle musste neu ausgeschrieben werden. Die Entsorgung wird demnach um 42 Prozent teurer. Mit Durchsetzung der Anschlusspflicht an die Biotonne und der 14-tägigen Sammlung habe sich der Investitionsbedarf für die Müllgroßbehälter im Vergleich zum Plan verdoppelt und zu einer Erhöhung der Abschreibungen geführt, heißt es in der Beschlussvorlage der Kreisverwaltung. Auch die Personalaufwendungen stiegen.
Felgenträger zeigte sich aber auch stolz, dass es gelungen sei, die Gebühr für die Entleerung der Restabfallbehälter weiterhin konstant zu halten. „Wir haben zum Teil erhebliche Kostensteigerungen.“ Doch mit Hilfe von innerbetrieblichen Umstrukturierungen sei versucht worden, die Ausgaben zu optimieren.
Gebühr für Restabfall seit 2008 konstant
Gebührenbescheide sollen künftig nicht mehr jährlich verschickt werden, sondern nur noch einmalig bei Änderungen, sagte der Betriebschef zu weiteren geplanten Einsparungen. Die Gebühr für die Entsorgung der Restabfallbehälter wurde seit 2008 nicht erhöht, betonte Felgenträger. 34,92 Euro beträgt sie weiterhin. Für zwei Jahre sollen die Gebühren gehalten werden.
„Mit den Gebühren pro Monat können wir uns national sehen lassen“, urteilte Ausschussmitglied Holger Dittrich (FDP). Seine Frage, ob mit Kostensteigerungen durch Gesetzesvorgaben beim Bioabfall zu rechnen sei, verneinte Felgenträger. Die Klärschlammverordnung, die dazu gehört, treffe nur die Wasserwerke. Auf eine Biogasanlage sei er nicht scharf, meinte Felgenträger.
Bürger sollen Grünschnitt in Wertstoffhöfe bringen
Als problematisch bezeichnete der Betriebsleiter den Ansturm auf die Grünschnitt-Sammlung. „Wir stoßen an Kapazitätsgrenzen“, sagte Felgenträger. Vor allem in kleineren Gemeinden werden die Grüngut-Container stark genutzt. Der Betrieb würde sich wünschen, dass die Bürger den Grünschnitt direkt zu den Wertstoffhöfen bringen.
Die Container seien eigentlich nur für das Straßengrün gedacht gewesen und sollten eine Hilfe für ältere, nicht mobile Bürger sein. Wenn diese über Gebühr genutzt würden, dann „tut uns das weh“, sagte Felgenträger.
Wolfgang Weißbart (Die Linke), Ortsbürgermeister in Cochstedt, hätte gern eine stille Duldung der Praxis der Containernutzung. Doch Fachbereichsleiterin Reingard Stephan mahnte, auf die Kosten für die Allgemeinheit zu achten. Was an Straßenlaub manchmal in den Garten geweht werde, sei eine ganze Menge, sagte Georg Hamm (CDU) aus Calbe. In Bernburg gebe die Stadt Säcke für das Laub aus. „Das ist eine kommunale Pflichtaufgabe“, sagte er. (mz)