Bilanz der Feuerwehr Bilanz der Feuerwehr : Einsätze nur noch gemeinsam sichern

Hoym - Mit 152 Einsätzen hatten die Feuerwehren in Seeland im vergangenen Jahr enorm viel zu tun. Angesichts dieser Zahl stellte Stadtwehrleiter Niko Przybille auf der Jahreshauptversammlung am Freitag in Hoym fest: „Es geht nur noch gemeinsam.“
Hintergrund: Seit Jahren gibt es insbesondere tagsüber Probleme, genügend Kameraden zu Einsätzen zusammenzubekommen. Dabei belasten Unwetterereignisse wie jüngst Sturmtief „Friederike“ die Kameraden zusätzlich. Die meisten Einsätze wurden in Hoym und Gatersleben gezählt.
Bilanz der Feuerwehr: Zwei Firmen ausgezeichnet, um ein Zeichen zu setzen
Auch deswegen entschieden sich Stadt und Wehrleitung, erstmals zwei Firmen auszuzeichnen, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen.
Damit solle ein Zeichen gesetzt werden, sagte Bürgermeisterin Heidrun Meyer (parteilos). Przybille dankte in seiner Rede unter anderem den 162 aktiven Kameraden für den unermüdlichen Einsatz.
„Die Statistiken zeigen, dass immer mehr Arbeit von immer weniger werdenden Freiwilligen geleistet werden muss.“ Das mache die Mitgliedergewinnung nicht unbedingt einfacher.
Meyer bekräftigte: „Es ist Wahnsinn, was ihr leisten müsst.“ Das sei unter den Bedingungen eigentlich gar nicht zu schaffen.
Bilanz der Feuerwehr: Hoym hat die meisten Mitglieder
Insgesamt 303 Feuerwehrmänner gab es Ende vergangenen Jahres in den Wehren der Ortsteile. Die größte Wehr stellte nach wie vor Hoym mit 88 Mitgliedern, gefolgt von Schadeleben und Friedrichsaue.
Im Nachwuchsbereich werden in allen Orten insgesamt 98 Kinder- und Jugendliche auf den späteren aktiven Dienst vorbereitet.
Gesucht wird laut Stadtjugendwart Andreas Herrmann allerdings nach wie vor ein Stellvertreter für die Gesamtkoordination der gemeinsamen Aktionen.
Bilanz der Feuerwehr: Viele Einsätze bleiben im Gedächtnis
Zugleich blickte Przybille auch auf die Einsätze zurück, die wohl allen noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Dazu zählte der Stadtwehrleiter die Explosion im Novelis-Werk Nachterstedt im Sommer.
Dabei kämpften sowohl die Werkswehr als auch die Wehren aus Seeland und Aschersleben Seite an Seite.
Er erinnerte auch an den vermeintlichen Milzbranderreger-Einsatz in Quedlinburg.
Dabei habe sich gezeigt, dass man nicht nur über die Technik verfügen, sondern sie auch richtig einsetzen müsse. Er sei deshalb erleichtert gewesen, als sich herausstellte, dass es sich nur um einen harmlosen Stoff handelte.
Bilanz der Feuerwehr: Depot vielleicht in zwei Jahren fertig
Nachbesserungsbedarf attestierte er den Wehren ebenfalls bei der gemeinsamen Zugausbildung.
Das habe sich bei der Übung in Hoym gezeigt - bei der vorrangig geprüft werden sollte, inwiefern die Brandschutz-Investitionen im Gewerbegebiet Früchte trugen.
Auch das geplante Feuerwehrdepot in Frose spielte bei der Jahreshauptversammlung eine Rolle. Meyer sowie Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch sagten, die Anträge seien abgegeben, man warte nun auf eine Entscheidung des Landesverwaltungsamtes.
Meyer fügte hinzu, das Depot werde vielleicht in zwei Jahren fertig. Derzeit laufen bereits die Abrissarbeiten des ehemaligen Kulturhauses.
Ebenfalls beantragt seien Mittel für ein neues Feuerwehrgerätehaus in Hoym sowie ein HLF 20. Mittelfristig sollen zudem in neue Fahrzeuge investiert und die Räume in Gatersleben umgebaut werden.
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Befördert wurden bei der Jahreshauptversammlung zum Oberfeuerwehrmann: Nico Schmidt, Christian Bärthel, Erik Busse sowie Andrea Prause und Julia Prause (alle aus Frose). Zum Hauptbrandmeister wurde Stadtwehrleiter Niko Przybille aus Hoym ernannt. Ehrungen anderer Ortsfeuerwehren gab es nicht. Die werden weiterhin auf den Versammlungen der jeweiligen Ortswehren vorgenommen.
Erstmals wurden unterdessen zwei Firmen aus Seeland ausgezeichnet, weil sie Mitarbeiter während der Dienstzeit im Falle eines Einsatzes freistellen: die Pressmetall Hoym GmbH sowie die Tischlerei Kern aus Schadeleben. Die Stadt beteiligt sich damit an der Kampagne „Partner der Feuerwehr“ des Deutschen Feuerwehrverbandes. Damit solle auf die Entwicklung aufmerksam gemacht werden, dass es „zunehmend schwieriger wird, während der Arbeitszeit auf qualifiziertes Personal in der gebotenen Eile und ausreichenden Zahl zurückzugreifen“. (mz)