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Berufsfeuerwehrtag in Güsten Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Das waren anstrengende 24 Stunden

Von Conny Schreiber 02.05.2018, 09:59
Leon Brandt aus Alsleben (links) und Richard Albrecht aus Güsten retten gemeinsam einen „Verletzten“, der unter einem Steinhaufen liegt.
Leon Brandt aus Alsleben (links) und Richard Albrecht aus Güsten retten gemeinsam einen „Verletzten“, der unter einem Steinhaufen liegt. Conny Schreiber

Güsten - Vier Jugendfeuerwehren der Verbandsgemeinde Saale-Wipper haben am Wochenende gemeinsam einen „Berufsfeuerwehrtag“ gestaltet.

Schauplatz war das Güstener Gerätehaus, wo sich alles für 24 Stunden so wie bei einer Berufsfeuerwehr abspielte.

Dafür reisten 30 Jugendliche im Alter zwischen 10 und 18 Jahren aus Ilberstedt, Alsleben, Plötzkau und Güsten mit ihren 20 Betreuern an.

Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Ölspur musste abgebunden werden

Die Güstener Kameraden bereiteten die Fahrzeuge vor, um verschiedene Einsätze üben zu können. Wie sich herausstellte, war der Dienst für die Jugendlichen ziemlich anstrengend.

Nach der morgendlichen Stärkung erhielten die Nachwuchsbrandbekämpfer neben der Gerätekunde auch ihre jeweiligen Aufgaben zugewiesen.

Schon ertönte der erste Alarm, ausgelöst durch einen Funkmeldeempfänger, den die Teilnehmer von der Kreisleitstelle bekamen. Der Auftrag: Eine längere Ölspur im Gewerbegebiet musste abgebunden werden.

Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Sturmschaden am Kiesschacht

Währenddessen ertönte schon der Zweitalarm, ein Sturmschaden im Güstener Kiesschacht.

Dort mussten die Jungfeuerwehrleute Bäume zersägen, um die Straße frei zu räumen.

Max Spandau aus Alsleben ging den Tag mit einer Menge Enthusiasmus an, schließlich stammt er aus einer Feuerwehrfamilie.

Seine Mitstreiter Nico Franz und Nico Wirsich und der 16-Jährige fanden insbesondere einen simulierten Wohnungsbrand in Alsleben mit zwei vermissten Personen aufregend. An dieser Übung waren alle 30 Akteure beteiligt.

Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Erholung in der Mittagspause

Zum Mittag konnten sich die Jungen und Mädchen erst einmal von den Anstrengungen erholen, im Gerätehaus waren Liegen aufgestellt.

Der nächste Alarm kam am Nachmittag, als es hieß: technische Hilfeleistung nach einer Explosion ohne Brandfolge in Ilberstedt.

Dort mussten Menschen befreit werden, zum Teil mit Hebekissen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Ilberstedt ließen sich einiges einfallen. Sie drapierten Baumstümpfe als Puppen.

Matthias Stiemer, der an diesem Tag als Einsatzleiter fungierte, trommelte beim Eintreffen der Jugendwehren alle vier Gruppenleiter zusammen, damit sie sich ihre Einsatzbefehle abholen können.

Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Auch Zaungäste kamen vorbei

Am Gerätehaus herrschte reges Treiben, auch Zaungäste waren vertreten. „Ich habe auch mal so angefangen“, sagte Hans Sehnert schmunzelnd.

Der 29-Jährige ist seit 16 Jahren Feuerwehrmann und hat es nie bereut.

Und während Leon Brandt aus Alsleben, Richard Albrecht aus Güsten und die Plötzkauerin Cheyenne Hoppe einen Verletzten aus einem Steinhaufen bargen und auf die Trage legten, erhielten sie von ihrem Gruppenführer Hilfestellung.

Dazu meinte Hans Sehnert: „Die Jugendlichen machen das gut“.

Auch der Güstener Ronny Wenig, Koordinator der Kinder-und Jugendarbeit der Verbandsgemeinde Saale-Wipper, zeigte sich stolz: „So macht sich die jahrelange Ausbildung bezahlt, alle nehmen ihre Sache ernst“.

Berufsfeuerwehrtag in Güsten: Gemeinsamkeit ist alles

Matthias Stiemer hob das Ziel des Berufsfeuerwehrtages hervor: „Die Kameraden der jeweiligen Orte sollen sich kennen lernen. Sie werden so auch gemeinsam gut an die Technik herangeführt.“

Max Spandau und seine Freunde freuten sich nach dem anstrengenden Tag auf den Abend, wo sie es mit einem Film ruhiger angehen lassen wollten.

„Wenn kein Einsatz dazwischen kommt“, sagte er und lachte. Was die Jugendlichen zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten: Am Abend gab es noch einen größeren „Brand“ in Amesdorf, den sie bekämpfen mussten.

Die Auswertung des Tages folgte am Morgen. Der nächste Höhepunkt steht schon an: das Sommerzeltlager im Kiesschacht Güsten vom 27. Juni bis 1. Juli. (mz)