Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga: "Wir wollen dominieren"

Aschersleben/MZ - Der eine, Julius Zurna aus Litauen, hat sich leger gekleidet: kurze Hose, Badelatschen und ein Fußballtrikot von Manchester United. Der andere, Angelo Görsch aus Berlin, sieht schicker aus: weißes Hemd und schwarze Jeans. Unterschiedlicher könnte ihr Erscheinungsbild an diesem heißen Sommernachmittag in Aschersleben kaum sein - und doch herrscht Einigkeit. Die beiden Aufbauspieler verfolgen mit den Aschersleben Tigers in der kommenden Saison ein gemeinsames Ziel und haben im MZ-Interview mit Daniel George über ihre sportliche Wahlheimat gesprochen.
Der offizielle Tigers-Trainingsauftakt findet erst am 1. August statt. Sie sind nun aber schon seit einigen Wochen in Aschersleben. Warum eigentlich?
Zurna: Ich möchte hier in Form kommen und wieder richtig fit werden. Die Voraussetzungen dazu sind in Aschersleben ideal: Fitnessstudio, Trainingshalle, ein isoliertes Leben, weit weg von den Freunden in der Heimat - einfach perfekt für einen professionellen Basketballspieler.
Görsch: Bei mir hat es mehrere Gründe: Zum einen möchte ich mich natürlich sportlich vorbereiten. Zum anderen arbeite ich hier im Gesundheitszentrum und mache nebenbei meinen Führerschein, den ich so schnell wie möglich abschließen möchte.
Sie wohnen derzeit zusammen in Aschersleben. Läuft das Zusammenleben reibungslos ab oder gibt es ab und an auch Auseinandersetzungen?
Görsch: Das läuft ganz unproblematisch. Julius und ich sind auf einer Wellenlänge. Wir kommen zwar aus verschiedenen Welten, aber sprechen trotzdem dieselbe Sprache. Im Training können wir uns außerdem gegenseitig antreiben, das ist ein sehr großer Vorteil.
Wie gefällt Ihnen denn Ihre sportliche Wahlheimat überhaupt?
Zurna: Aschersleben ist eine kleine Stadt. Im letzten Winter waren kaum Leute auf den Straßen unterwegs, fast wie in einer Geisterstadt. Als Basketballer hat man aber einfach alles, was man braucht. Es gibt keine Versuchungen abseits des Parketts, kaum Ablenkungen.
Görsch: Das stimmt. Einfach eine ideale Situation, wenn man sich voll und ganz auf Basketball konzentrieren möchte. Die Menschen sind außerdem sehr nett und offen, man lernt ständig neue Leute kennen. Wir können diese Stadt wirklich wertschätzen.
In einer Woche werden Sie Ihre neuen Mitspieler kennenlernen. Was sagen Sie zum bisherigen Tigers-Kader für die kommende Saison?
Görsch: Ich muss sagen, dass unser Team bislang sehr gut aussieht. In der vergangenen Saison mussten wir innerhalb kürzester Zeit zusammenfinden - ohne Vorbereitung. Dieses Mal haben wir genug Zeit, um uns vorzubereiten. Die Rollen sind klar verteilt und jeder weiß, was er zu tun hat.
Herr Zurna, Ihre Einschätzung?
Zurna: Auf dem Papier sieht unsere Mannschaft tatsächlich gut aus, aber wir müssen abwarten, wie wir auf dem Parkett harmonieren.
Der Tigers-Kader ist nahezu komplett. Was können Sie mit diesem Team in der bevorstehenden Spielzeit erreichen?
Zurna: Wir wollen auf dem ersten Platz landen. Für mich gibt es nur dieses eine Ziel. Ich möchte keinen unnötigen Druck aufbauen, aber warum sollten wir diese Liga nicht gewinnen? Es spricht nichts dagegen. Magdeburg wird ein gutes Team haben und Itzehoe sicherlich auch, aber wir können das auf jeden Fall schaffen. Das ist schließlich der Grund, warum ich in Aschersleben bin, um die Meisterschaft zu gewinnen.
Herr Görsch, sehen Sie das ähnlich optimistisch?
Görsch: Definitiv. Wir wollen dominieren. Und ich denke, wenn eine echte Teamchemie entsteht, dann ist nach oben hin alles offen.
Die Vorfreude muss bei Ihnen inzwischen ja riesengroß sein. Immerhin haben Sie seit März kein Spiel mehr mit den Aschersleben Tigers absolviert...
Zurna: Auf jeden Fall! Ich freue mich sogar auf die Testspiele. Endlich wieder während einer richtigen Partie auf dem Parkett stehen. Ich vermisse dieses Gefühl einfach unheimlich.

