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Basketball-1. Regionalliga  Basketball-1. Regionalliga : Vision heißt 2. Bundesliga

Von Daniel George 16.05.2013, 17:30
Junge deutsche Spieler wie Angelo Görsch (am Ball) spielen eine wichtige Rolle im Tigers-Konzept.
Junge deutsche Spieler wie Angelo Görsch (am Ball) spielen eine wichtige Rolle im Tigers-Konzept. Gehrmann Lizenz

Aschersleben/MZ - Eigentlich stand es nie ernsthaft zur Debatte, aber nun herrscht auch offiziell Gewissheit: Alexander Rolle hat seinen Vertrag bei den Aschersleben Tigers verlängert und bleibt dem Verein in den kommenden zwei Jahren als Manager erhalten. Sein Ziel: Den Aufstieg in die Pro B realisieren - oder zumindest die Voraussetzungen dafür schaffen. „Bis dahin ist es noch ein sehr, sehr weiter Weg“, so sagt er, „aber das ist unser ganz klares Ziel.“ Der 23-Jährige meint: „Aschersleben wäre ein guter Standort für Pro B-Basketball.“ Für Alexander Rolle ist Basketball in Aschersleben ein langfristig angelegtes Projekt - und seine Arbeit bei den Tigers mehr als nur ein Job.

Tigers sollen zur Marke werden

„Ich habe meine Leidenschaft zum Beruf gemacht und fühle mich in Aschersleben sehr wohl. Es könnte fast nicht besser sein“, sagt Alexander Rolle, der mit seinen erst 23 Jahren bereits auf im Basketball-Geschäft erstklassige Stationen wie Gießen, Würzburg oder Weißenfels zurückblicken kann. Im Sommer 2012 entschied sich Rolle für ein Engagement bei den Aschersleben Tigers, erlebte nach nur drei Spieltagen in der 1. Regionalliga Nord seine erste Trainerentlassung und musste einen Nachfolger für den erfolglosen Kamil Piechucki finden. Michael Opitz übernahm das Traineramt. Der erfahrene Coach aus Berlin und Manager Rolle verstanden sich auf Anhieb. „Wir haben in den letzten Monaten oft mit dem Vorstand zusammengesessen und überlegt, mit was für einem Konzept wir langfristig erfolgreich sein können“, erzählt Rolle.

Die Idee: Bei den Tigers soll eine junge, erfolgshungrige Mannschaft auf dem Parkett stehen. Identifikationsfiguren - beispielsweise Steffen Müller, Sebastian Harke oder Sebastian Lindenberg - seien ebenso wichtig wie junge deutsche Spieler, die sich „auf dem Parkett für den Verein zerreißen“, wie es Manager Rolle formuliert. Angelo Görsch oder Philipp Lieser fallen aus dem letztjährigen Kader als Paradebeispiele ein. Die Zuschauer sollen sich mit den Spielern identifizieren können. Die Tigers sollen zu einer Marke werden, jedes Heimspiel zu einem Event. Oder wie Tigers-Präsident Christian Elze sagt: „Dieser Verein soll einen Namen bekommen.“ Hört sich alles schön und gut an, aber ist Aschersleben wirklich ein geeigneter Standort für höherklassigen Basketball? Können die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden? Manager Rolle gewährt einen finanziellen Einblick: „Wir planen für die Saison 2013/2014 mit einem niedrigen sechsstelligen Etat.“ Damit würde Aschersleben seiner Meinung nach im oberen Mittelfeld der 1. Regionalliga Nord liegen. Zum Vergleich: Ligakonkurrent EBC Rostock sprach vor einiger Zeit öffentlich von einem geplanten Etat in Höhe von 80 000 Euro für die kommende Spielzeit. Solch ein Gesamtetat setzt sich unter anderem aus Sponsoreneinnahmen zusammen. Die Tigers arbeiten derzeit mit etwa 50 Partnern beziehungsweise Sponsoren aus dem Salzlandkreis zusammen. „Seit dem Sommer 2012 haben wir 25 Prozent mehr Sponsoren gewinnen können“, verkündet ein zufriedener Alexander Rolle.

Auf gesunden Füßen stehen

Eine Universität oder andere relevante strukturelle Vorteile fehlen den Tigers im Vergleich zu Konkurrenten wie Magdeburg allerdings im Kampf um begehrte Nachwuchstalente. „Deshalb müssen wir ab und an etwas höhere Gehälter zahlen oder anderweitig überzeugen“, sagt Alexander Rolle. Spielergehälter haben bei den Tigers laut dem Manager ungefähr einen Anteil von 40 bis 50 Prozent am Gesamtetat. Für deutsche Spieler fallen auf diesem Niveau hauptsächlich Aufwandsentschädigungen an. Ausländische Profis verdienen in der 1. Regionalliga Nord üblicherweise 600 bis 800 Euro im Monat - manchmal mehr, manchmal weniger.

„Unser Verein soll auch in Zukunft stabil sein und auf gesunden Füßen stehen“, versichert Präsident Christian Elze und meint zur Vertragsverlängerung mit Alexander Rolle: „Alex ist ein engagierter und leidenschaftlicher Manager, der für den Basketball lebt.“ Ein Kompliment, das sich der 23-Jährige in den vergangenen Monaten erarbeitet hat. Die Zuschauerzahlen haben sich positiv entwickelt. Die neu zusammengestellte Mannschaft hatte sportlichen Erfolg. Die Tigers sind auf dem richtigen Weg.

Alexander Rolle meint: „Ich denke, dass wir in allen Bereichen unseres Vereins noch ein enormes Potenzial haben.“ Dieses Potenzial soll ausgeschöpft werden. Alexander Rolle möchte mit den Aschersleben Tigers in die Pro B. Und diese Vision treibt ihn jeden Tag an.