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Askania Bernburg in der Fußball-Oberliga  Askania Bernburg in der Fußball-Oberliga : Torhüter im Sturm auf der Lauer

Von Tobias Große 28.05.2018, 12:26
Stand am Sonntag in Bischofswerda nicht im Tor, sondern musste auf dem Feld ran: Patrick Baldauf
Stand am Sonntag in Bischofswerda nicht im Tor, sondern musste auf dem Feld ran: Patrick Baldauf Bösener

Bernburg - Beim TV Askania Bernburg gab es an diesem Sonntagnachmittag einen Torhüterwechsel. Schon wieder. Der jahrelange Stammkeeper des Fußball-Oberligisten, Patrick Baldauf, wurde von Trainer Karsten Oswald im vergangenen Winter bereits einmal für fünf Partien aus dem Kasten genommen.

Nun, im letzten Auswärtsspiel der Saison beim bereits feststehenden Meister Bischofswerdaer FV, stand erneut die Nummer zwei, Giovanni Datemasch, im Tor. Und Baldauf saß auf der Bank. Die Krux daran: Der 28-Jährige hatte sowohl seine Handschuhe als auch ein Feldspielertrikot dabei.

„Das war richtig gut“

Baldauf war bei der 0:2-Niederlage in Bischofswerda neben Steven Kürschner der einzige Auswechselspieler des TV Askania.

Innenverteidiger Kevin Wolschke und Sechser Nicolas Weber standen zwar noch auf dem Formular, waren aber nicht spielfähig.

Wolschke hatte Probleme mit dem Knie, Weber verletzte sich leicht bei der Erwärmung. „Da wollten wir kein Risiko gehen“, sagte Coach Oswald nach dem Spiel.

Und so bestand seine Bank aus einem 22-jährigen Stürmer aus der zweiten Mannschaft und einem Keeper als Feldspieler. „Es war nichts anderes möglich“, so Oswald.

Einsatz Mitte der zweiten Halbzeit

Da einige der TVA-Startelfakteure auch noch angeschlagen in das Spiel gingen, kam der frühere Zweitliga-Profi Mitte der zweiten Halbzeit beim Stand von 0:1 - das Tor fiel in der 39. Minute - auch nicht drumherum, Patrick Baldauf im Sturm zu bringen.

Und: Der Keeper hatte sogar noch eine gute Chance. „Insgesamt“, sagte Oswald trotz der Niederlage, „was die Jungs hier heute gemacht haben, war richtig gut.“

Bernburg hat schon seit vielen Wochen mit großen personellen Problemen zu kämpfen. Aus dem Stammkader fehlten in Bischofswerda erneut neun Spieler.

Trotz alledem steht schon jetzt, einen Spieltag vor Saisonende, fest, dass der TV Askania das beste Oberliga-Jahr seiner Vereinsgeschichte spielen wird.

Mit einem Heimsieg im letzten Saisonspiel gegen Einheit Rudolstadt am kommenden Sonntag würde Askania Bernburg die Thüringer sogar noch überholen und die Spielzeit als Sechster beenden.

Oswald sagte deswegen nach dem Bischofswerda-Spiel: „Was die Jungs in den letzten Monaten für Riesenleistungen abreißen, verdient viel Ehre.“ Zumal der Trainer fand, dass ein zwischenzeitliches 1:1 beim Meister „auch verdient gewesen wäre“.

In der 90. Minute machte der BFV mit dem 2:0 aber den Sack zu.

Ein Spiel steht noch aus

Ein Spiel muss der geschrumpfte Kader des TV Askania Bernburg jetzt noch durchstehen, dann ist Sommerpause und viel Zeit, um die Wunden der intensiven Spielzeit zu lecken. Wie viele Akteure Trainer Oswald am kommenden Sonntag zur Verfügung hat, vermochte er jetzt noch nicht zu sagen.

Nur eines wusste der ehemalige Zweitliga-Profi des Chemnitzer FC und von Dynamo Dresden ganz genau: Dass er seine Schuhe trotz allen personellen Engpasses sicher nicht noch einmal schnüren wird: „Das will keiner mehr sehen“, lachte Oswald. Die Niederlage tat gar nicht weh. (mz)