Aschersleben Tigers: Aschersleben Tigers: Heimpremiere gegen die Hannover Korbjäger ohne Sebastian Harke

Aschersleben - Wie lange die Analyse der Niederlage bei den BSW Sixers gedauert hat? Christian Schäfer lässt sich nicht in die Karten schauen. „Es war, sagen wir, sehr intensiv“, gibt der Trainer der Aschersleben Tigers zu. Und was viel wichtiger ist: „Wir haben die Brennpunkte benannt, an denen wir arbeiten müssen.“

Ob das gelingt, muss sich am Samstagabend zeigen, wenn die Tigers zur Heimpremiere in das Ballhaus (Beginn 19.30 Uhr) bitten. In der Partie gegen die Hannover Korbjäger geht es wie in jeder anderen auch nur um zwei Punkte - doch diese dürften alles andere als unwichtig sein. Denn nicht nur Christian Schäfer weiß: Ein Start in die Saison mit zwei Niederlagen würde das frühe Ende der Saisonanfangseuphorie bedeuten. Ein Heimsieg ist - realistisch betrachtet - eigentlich ohne Alternative.

Vor dem Duell mit den Hannover Korbjägern bestreitet die zweite Mannschaft der Aschersleben Tigers im Ballhaus das Vorspiel. Ab 16 Uhr trifft sie im Rahmen des zweiten Spieltages der Oberliga Sachsen-Anhalt auf den BC Anhalt.

Die Tigers II gehen mit breiter Brust ins Spiel. Nicht nur, dass sie in der Vorwoche zum Saisonauftakt den amtierenden Landesmeister Hallescher SC 96 in dessen eigener Halle bezwangen, im Nachhinein stellte sich heraus, dass sie gar nicht hätten spielen müssen.

Die Hallenser hatten vergessen, ihre Spieler beim Verband für die neue Saison zu melden, womit keiner ihrer Akteure spielberechtigt war. So erhielten die Tigers die Punkte am grünen Tisch. „Schade, wir hätten den Sieg auf dem Feld gern behalten“, sagt Trainer Florian Zillibiller, der nun am Sonnabend mit seinem Team nachlegen will.

„Wir müssen von Beginn an präsent sein, denn ein angeschlagener Gegner ist unberechenbar“, sagt Zillibiller und meint damit die Situation rund um den BC Anhalt: Der konnte vergangene Woche aufgrund eines zu kleinen Kaders nicht zum ersten Saisonspiel antreten.

Leider gibt es da noch einen Gegner, der das naturgemäß völlig anders sieht. Die Hannover Korbjäger wollen im Ballhaus in ihrem dritten Spiel Sieg Nummer zwei einfahren. Der Tabellenfünfte der Vorsaison gewann bisher etwas überraschend auswärts bei Alba Berlin, verlor dann jedoch seine Heimpremiere gegen Königs Wusterhausen. „Die Liga ist in diesem Jahr sehr stark, so dass der verpasste Heimsieg umso mehr ins Gewicht fällt“, sagt Hannovers Pressesprecher Nico Wieckhorst. „Da wir zudem aktuell akute Verletzungsprobleme haben, wird die Partie in Aschersleben ein weiterer wichtiger Prüfstein für die Moral der Mannschaft und die Saison an sich sein.“ Übersetzt: Auch für den Gegner geht es am dritten Spieltag schon um viel.

„Hannover ist wahrscheinlich das schnellste Team der Liga, die Spieler suchen konsequent sehr früh den Abschluss“, hat Trainer Schäfer analysiert und zieht daraus seine Schlüsse: „Solch eine Spielweise liegt uns eigentlich nicht sehr gut, da wir immer versuchen den Offensivrebound aggressiv zu attackieren, aber wir werden darauf eingestellt sein.“

Ausgerechnet dabei aber wird den Tigers einer ihrer wichtigsten Spieler fehlen: Routinier Sebastian Harke vertritt in den kommenden beiden Wochen die deutschen Farben bei der Militär-Weltmeisterschaft in Südkorea. „Er fehlt uns natürlich in den Spielen, aber auch im Training“, sagt Christian Schäfer. „Doch jammern bringt nichts, jetzt ist die Zeit, wo Papito Hersisisa und Pascal Wolfram die große Verantwortung übernehmen müssen.“ Auch Karl Democh könnte dank seiner Flexibilität auf Harkes Flügelposition aushelfen - falls Foulprobleme kommen sollten.

Über allem aber steht, die Brennpunkte abzustellen, die das Sixers-Spiel schonungslos offengelegt hat. Schäfer nennt sie in Kurzform: „1. Härter spielen, besser foulen. 2. Besser die Fastbreaks verteidigen. 3. Das Spiel unter den Korb bringen.“ Gelingt das, kann die Niederlage vom Vorwochenende in Sandersdorf unter der Rubrik „heilsam“ eingeordnet werden. Gelingt es nicht, dürfte schon nach zwei Spielen etwas Unruhe aufkommen im Tigerkäfig. (mz)