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Landwirt kontra Anwohner Anwohner kontra Landwirt in Cörmigk bei Könnern: Ärger über Schlamm an Wendestelle

Von Carsten Roloff 09.11.2017, 15:40
Heiko Lärtz hat fast 15 Zentimeter Schlamm auf dem Wendehammer gemessen.
Heiko Lärtz hat fast 15 Zentimeter Schlamm auf dem Wendehammer gemessen. Engelbert Pülicher

Cörmigk/Könnern - Idyllisch liegt die kleine Siedlung an der Landstraße zwischen Gerlebogk und Dohndorf. Mitten in der Natur sollte Ruhe und Harmonie angesagt sein. Doch das Gegenteil ist der Fall, zumindest aus der Sicht von Heiko Lärtz. „Ich spreche in erster Linie im Namen meiner Lebensgefährtin Dana Ostwald und ihrer 13-jährigen Tochter.

Wir fühlen uns vom Ordnungsamt der Stadt Könnern einfach unfair behandelt und vermissen vom Landwirt Henrik Hausmann, dessen Ackerfläche an unser Grundstück grenzt, jegliche Rücksichtnahme“, erklärte der ehemalige Unternehmer.

Landwirt will keinen Umweg fahren

Vor allem während der Erntezeit fühlte sich die Familie enorm belästigt. Auch noch nach 22 Uhr donnerten die Traktoren und Erntemaschinen direkt am Haus vorbei und machten aus beiden Schlafzimmern eine hell erleuchtete Bühne. „Ich weiß, dass die Landwirte sich ihre Arbeitszeiten nicht aussuchen können und auch in der Nacht tätig sind.

Allerdings ist es nicht nötig, die Transporte nach 22 Uhr direkt an unserem Haus vorbei abzuwickeln. Es gibt auch andere Anfahrtswege, um auf die Flächen zu gelangen“, sagte Lärtz. Doch dazu müsste der Landwirt einen Umweg von einem knappen halben Kilometer in Kauf nehmen, nach Lage der Dinge zuviel verlangt.

Doch Lärtz führt noch ein weiteres Argument für seinen Ärger ins Feld. Der Feldweg, der von den landwirtschaftlichen Großmaschinen befahren wird, kreuzt den asphaltierten Wendehammer, der noch zur öffentlichen Straße gehört. Doch der Asphalt ist von einer 15 Zentimeter dicken Schlammschicht verdeckt.

„Das ist für mich nicht hinnehmbar. Ich hatte vom Ordnungsamt und vom Landwirt die Zusage, dass der Wendehammer nach der Ernte wieder vom Schlamm befreit wird. Auf den Feldern steht die Saat für das kommende Jahr. Auch der Mais ist geerntet, aber der Dreck liegt immer noch vor meiner Haustür“, so der verärgerte Heiko Lärtz.

Ordnungsamt: Schmutz wurde beseitigt

Aus Sicht von Melanie Müller stellt sich die Lage jedoch nicht so prekär dar, wie sie vom Anwohner geschildert wird. „Die Verschmutzungen auf dem Zubringerweg zum Haus sind beseitigt. Ab wann die Arbeiten auf den betroffenen Feldern abgeschlossen sind, wissen wir nicht genau“, erklärte die Leiterin des Ordnungsamtes, die die ganze Sache jedoch nicht auf sich beruhen lassen wird.

„Wir schauen uns alles noch einmal an und klemmen uns dahinter.“ Mit ein wenig gutem Willen von allen Seiten sollte sich der Ärger relativ schnell in Luft auflösen. (mz)