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Alles in einer Hand Alles in einer Hand: Anika Krock "schmeißt" jetzt den Laden

Von Felix Filke 15.01.2020, 12:56
Die Wurstspezialitäten und Fertiggerichte gibt es nicht nur vor Ort in Gerlebogk zu kaufen.
Die Wurstspezialitäten und Fertiggerichte gibt es nicht nur vor Ort in Gerlebogk zu kaufen. Engelbert Pülicher

Gerlebogk - Als Anika Krock die „Gerlebogker Direktvermarktungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH“ zum 1. Januar dieses Jahres übernommen hat, wusste sie ganz genau, was auf sie zukommt. „Ich bin ja schon seit 2007 hier und habe hier Köchin gelernt“, sagt die Preußlitzerin.

So kam es dann auch nicht überraschend, als der bisherige Geschäftsführer Mirko Bader sie fragte, ob sie sich vorstellen könne, die Führung zu übernehmen. „Ich habe ja sowieso schon alles gemacht.“ Und „alles“ bedeutet hier wirklich viel. Denn zum Geschäft gehört neben dem Bistro an der Gerlebogker Lindenstraße und dem Fleischverkauf auch ein Partyservice. „Ich hätte es nicht gemacht, wenn ich nicht gewusst hätte, dass es sich rentiert“, sagt die 30-Jährige.

„Das ist hier ja fast wie eine Hausschlachtung“

Kerngeschäft ist der Fleisch- und Wurstverkauf. „Das ist hier ja fast wie eine Hausschlachtung. Und das ist es, was die Leute wollen.“ Keine Chemie. Keine Konservierungsstoffe. Kurze Wege.

Das Fleisch kommt aus Halberstadt, vor Ort wird daraus dann die Wurst hergestellt. Das übernimmt ihr Lebenspartner, der als Fleischermeister einer der vier Festangestellten ist. „Unsere Bratwurst ist der Renner“, sagt Anika Krock. Verkauft wird nicht nur vor Ort, sondern Kühlschränke mit den Gerlebogker Spezialitäten stehen auch in größeren Läden wie dem „Nahkauf“ in Baalberge und dem Landhandel in Roschwitz.

Aber auch das Bistro mit einer wechselnden Tageskarte würde ganz gut laufen. Vor allem freitagabends, wenn es spezielle Mottos wie „Steaks“ oder „Spare Ribs“ gibt.

Die Freizeit bleibt auf der Strecke

Was bei all dem auf der Strecke bleibt, ist Freizeit: „Ja, davon habe ich nicht viel.“ Maximal an Sonntagen, wenn im Partyraum nicht gerade eine Feier ausgerichtet wird.

Obwohl sie jetzt die Fäden in der Hand hat, hat sich bei ihrer täglichen Arbeit nicht viel geändert: „Ich will mich nicht nur ins Büro setzen.“ Deshalb packt sie auch weiterhin in der Küche mit an oder bedient die Gäste im Bistro.

Und der Laden habe ja auch eine wichtige Versorgungsfunktion: Außer im Strandbad im Sommer gebe es in Gerlebogk ansonsten nichts zu essen, und auch einen Fleischer sucht man im Ort vergebens: „Hier gibt es ja sonst nichts weiter.“ Auch deshalb will die neue Geschäftsführerin an der Produktpalette nichts ändern. (mz)