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3. Handball-Liga 3. Handball-Liga: Paradigmenwechsel

Von Tobias Grosse 16.06.2015, 17:21
René Linkohr sitzt in der kommenden Saison nicht mehr auf der Bank des HC Salzland. Der Trainer wechselt zum SV Oebisfelde.
René Linkohr sitzt in der kommenden Saison nicht mehr auf der Bank des HC Salzland. Der Trainer wechselt zum SV Oebisfelde. Grosse Lizenz

Aschersleben - Er nannte es damals „eine große Herausforderung“. Als René Linkohr vor gut einem Jahr zum HC Salzland stieß, war das für den erfahrenen Trainer die erste Station im Frauen-Handball. Sätze wie: „Wir müssen lernen, miteinander umzugehen“, oder: „Auch ich muss sicherlich erst in die Rolle reinwachsen“, fielen. Linkohr war sich der Schwere seiner neuen Aufgabe bewusst.

Doch der heute 49-Jährige und die Wildgänse fanden schnell zueinander und legten gemeinsam mit Rang vier in der 3. Liga die beste Saison der Vereinsgeschichte auf die Platte. Jetzt verlässt Linkohr den Verein allerdings wieder.

Wiedersehen mit alten Bekannten

Der Trainer wechselt zum SV Oebisfelde und hat dort einen Zwei-Jahresvertrag unterzeichnet. Nach einer Saison beim HC Salzland, die mit dem freiwilligen Abstieg aufgrund fehlender finanzieller Mittel endete, kehrt René Linkohr also wieder zum Männer-Handball zurück. „Die Angebote aus dem Männerbereich hatten für mich jetzt wieder Vorrang“, sagt Linkohr.

Und sein Paradigmenwechsel ist auch mit einer weiteren Tatsache zu begründen. Der Verbundenheit nach Oebisfelde. „Mein Herz schlägt für den Verein“, erklärt René Linkohr. Bereits von 2003 bis 2005 war er an der niedersächsischen Grenze als Coach tätig, führte die Mannschaft bis in die Regionalliga. „Und die Hälfte der Leute dort kenne ich noch von damals“, sagt Linkohr, „das passt alles.“

Dabei vermuteten viele Handballkenner vor einigen Wochen noch, dass René Linkohr in der kommenden Saison bei Drittliga-Absteiger HG 85 Köthen auf der Bank sitzt. „Wir waren auch in ernsthaften Gesprächen“, erklärt der Trainer, „aber im Verein liegt zu viel im Argen.“ Die Querelen im HG-Vorstand sind dem scheidenden HCS-Coach natürlich nicht verborgen geblieben. „Und ich wollte einfach Klarheit haben.“

Noch kein neuer HCS-Trainer

Die hätte Linkohr allerdings auch beim HC Salzland gehabt. Die Mannschaft, aus der einige hochkarätige Spielerinnen bleiben, tritt in der kommenden Saison, ebenso wie Oebisfelde bei den Männern, in der Sachsen-Anhalt-Liga an. „Horst Braunisch (stellvertretender Vorsitzender - d. Red.) und ich haben uns auch intensiv ausgetauscht“, sagt René Linkohr, „aber nicht zueinander gefunden.“ Mit dem SV Oebisfelde will Linkohr nun nach Möglichkeit den Wiederaufstieg in die Mitteldeutsche Oberliga schaffen. „Aber da habe ich auch noch einige andere Teams auf dem Schirm“, meint der Trainer.

Wer derweil beim HC Salzland in der kommenden Saison auf der Bank sitzt, ist noch unklar. „Wir haben noch nichts Neues zu vermelden“, sagt Horst Braunisch und fügt an: „Wenn es soweit ist, geben wir es rechtzeitig bekannt.“ (mz)