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Sächsisch-bayrische Grenze Sächsisch-bayrische Grenze: Trabi-Karawane wälzt sich noch einmal gen Westen

09.11.2014, 15:14
Der erste Trabant, der vor 25 Jahren die Grenze überquerte, fährt am 09.11.2014 über den damaligen Grenzübergang Ullitz von Sachsen nach Bayern. Anlässlich der Maueröffnung vor 25 Jahren am 09.11.1989 fuhr eine Karawane mit ca. 100 historischen Fahrzeugen von Plauen (Sachsen) nach Hof (Bayern) um die Öffnung der Grenze nachzustellen.
Der erste Trabant, der vor 25 Jahren die Grenze überquerte, fährt am 09.11.2014 über den damaligen Grenzübergang Ullitz von Sachsen nach Bayern. Anlässlich der Maueröffnung vor 25 Jahren am 09.11.1989 fuhr eine Karawane mit ca. 100 historischen Fahrzeugen von Plauen (Sachsen) nach Hof (Bayern) um die Öffnung der Grenze nachzustellen. dpa Lizenz

Hof/Plauen - Noch einmal Freude und Begrüßungsszenen: Mit ähnlichem Jubel wie beim Mauerfall vor einem Vierteljahrhundert haben nach Veranstalterangaben mehr als 5000 Menschen an der sächsisch-bayerischen Grenze eine Trabi-Karawane empfangen. Insgesamt hätten sich am Sonntag 250 Trabis, Wartburgs und Auto älterer russischer Bauart an dem Konvoi beteiligt, berichtete Organisator Jürgen Stader von der Stadt Hof. „Man hat hier die Einheit pur gefeiert - das war bestimmt die zweitgrößte Mauerfall-Feier nach der in Berlin.“

„Man hat an der Begeisterung gespürt, dass die Freude über die Einheit in den Köpfen und Herzen der Menschen noch immer vorhanden ist“, meinte Stader. Schauplatz war unter anderem der frühere Grenzübergang in der Nähe der oberfränkischen Ortschaft Ullitz. Entlang der rund 30 Kilometer langen Strecke nach Hof empfingen Westdeutsche Stader zufolge die Neuankömmlinge wie im November 1989 mit Süßigkeiten, Südfrüchten und Sekt. Die Karawane endete am frühen Nachmittag vor der Freiheitshalle in Hof.

Die Organisatoren wollten mit der Aktion daran erinnern, dass drei Tage nach dem Mauerfall am 9. November 1989 vielerorts auch die Grenze zu Westdeutschland fiel. Auch in dem damaligen kleinen innerdeutschen Grenzort Ullitz wurden da endlich die Maschendrahtzaun-Absperrungen und der Sichtschutz abgebaut. Tausende DDR-Bürger fuhren anschließend nach Oberfranken.

Zunächst wurde am Sonntag gegen Mittag die Bundesstraße 173 bei Ullitz gesperrt und die ehemalige Grenze wieder symbolisch errichtet. Davor musste der in Plauen gestartete Konvoi aus historischen Fahrzeugen zunächst warten, bevor er durchgelassen wurde. Die Oberbürgermeister aus Plauen und Hof, Ralf Oberdorfer (FDP) und Harald Fichtner (CSU), öffneten nach etwa einer Viertelstunde den Schlagbaum. Wie vor 25 Jahren passierte dann Albrecht Gemeinhardt als Erster mit seinem Trabi die Grenze. Sogar Grenzbeamte in historischen Uniformen waren zu dem Spektakel erschienen. (dpa)