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Sachsen Sachsen: Ex-Mitarbeiter des Tiefbauamtes begeht Selbstmord

26.02.2007, 15:21
Das Foto zeigt das «Nadelöhr» der Autobahn A 72 zwischen Kreuz Chemnitz und Chemnitz Süd. (Foto: dpa)
Das Foto zeigt das «Nadelöhr» der Autobahn A 72 zwischen Kreuz Chemnitz und Chemnitz Süd. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Chemnitz/dpa. - Der Mann sei am Samstagmorgen voneiner Brücke gesprungen, betätigte die Staatsanwaltschaft Chemnitz amMontag entsprechende Medienberichte. «Laut eines vorgefundenenAbschiedsbriefes ist das Motiv des Freitodes in laufendenErmittlungen wegen Bestechlichkeit gegen den 50-Jährigen zu suchen»,hieß es im Polizeibericht. In die Betrügereien sollen siebenMitarbeiter staatlicher und kommunaler Straßenbauämter verwickeltsein. Der Schaden wird auf rund 27 Millionen Euro beziffert.

In der vergangenen Woche hatte die Generalstaatsanwaltschaft fürdie Ermittlungen bei den Betrügereien beim Bau der Autobahn A 72 vonChemnitz nach Hof mehr Personal angekündigt. So sollen wegen desVerdachts der Verwicklung von Behörden-Mitarbeitern in den SkandalExperten der Integrierten Antikorruptions-Sondereinheit INES sowieein «Korruptions- Staatsanwalt» eingeschaltet werden.

In die Betrügereien sind der Staatsanwaltschaft zufolge 25 bis 30Firmen verstrickt. Bislang wird in dem Fall gegen einen Oberbauleiterder Chemnitzer Niederlassung des Baukonzerns Strabag wegen Betrugsverhandelt. Die Aussagen des Mannes hatten im Februar zu einerDurchsuchung von 37 Wohnungen, Firmenbüros und Amtsstuben in dreiBundesländern geführt. In etwa drei Monaten wird mit Anklagengegen weitere Beschuldigte gerechnet.

Oberstaatsanwalt Gerd Schmidt, Gunter Fromm vom LKA und LKA-Pressesprecher Tom Jährig (v.l.) auf einer Pressekonferenz zum Betrug beim Bau der Autobahn 72. (Foto: dpa)
Oberstaatsanwalt Gerd Schmidt, Gunter Fromm vom LKA und LKA-Pressesprecher Tom Jährig (v.l.) auf einer Pressekonferenz zum Betrug beim Bau der Autobahn 72. (Foto: dpa)
dpa-Zentralbild