"Schutzengel gehabt" Zugunfall bei Stendal: 27-Jähriger wird von Regionalbahn überrollt und bleibt unverletzt
Stendal - Ein 27-jähriger Mann ist am Dienstagnachmittag in Stendal von einem Zug überfahren worden und wie durch ein Wunder nahezu unverletzt geblieben.
Wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte, hielt sich der Mann gegen 17.50 Uhr aus ungeklärter Ursache im Gleisbereich der Bahnstrecke Berlin nach Wolfsburg auf. Der Lokführer einer Regionalbahn sah den Mann zwar, konnte den Zug aber trotz Notbremsung nicht mehr rechtzeitig stoppen. Der Mann wurde überrollt.
Auch ein in Gegenrichtung fahrender Intercity, der von Berlin nach Amsterdam unterwegs war, leitete eine Gefahrenbremsung ein.
Beamte der Bundespolizei fanden den Verursacher aufgrund der Angaben der Lokführer etwa 400 Meter vom Unfallort entfernt an. Ein Notarzt untersuchte den Mann anschließend, konnte aber keinerlei Verletzungen feststellen.
Auch die Reisenden in den beiden Zügen blieben unverletzt. Durch lebensgefährliche Verhalten des Mannes kam es bei insgesamt neun Zügen Verspätungen.
Der 27-Jährige gab bei der Polizei an, er habe nach Hamburg gewollt. Warum er dafür den gefährlichen Weg an den Gleisen wählte, ist unbekannt. „Der Mann hat mindestens fünf Schutzengel gehabt“, sagte eine Polizeisprecherin. Neben zivilrechtlichen Forderungen der Bahn droht ihm nun auch ein Ermittlungsverfahren der Bundespolizei wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. (mz)