Wer kommt nach Lischka? Wer kommt nach Lischka?: Das sind die fünf Köpfe für die SPD-Doppelspitze

Zerbst - Die Landes-SPD sucht eine neue Parteispitze und will sich künftig von einem Duo führen lassen. Drei Männer und zwei Frauen wurden nominiert. Am Montag müssen sie noch vom Parteivorstand geprüft und bestätigt werden, dann gehen sie offiziell ins Rennen. Bei mehreren Regionalkonferenzen stellen sie sich vor, dann werden die 3.600 Sachsen-Anhalter mit SPD-Parteibuch befragt. Das letzte Wort hat ein Parteitag, der für Ende Januar in Eisleben geplant ist.
Doch wer sind die fünf Menschen, die Burkhard Lischkas Nachfolge als Chefin und Chef der Landes-SPD antreten wollen?
ANDREAS SCHMIDT: Der 49 Jahre alte Schmidt sitzt seit dem Frühjahr 2016 als Abgeordneter für die SPD im Magdeburger Landtag und ist dort für Finanzpolitik zuständig. Er wurde in Merseburg geboren und wohnt inzwischen mit seiner Familie in Halle, wo er auch für eine Dekade im Stadtrat saß. Schmidt ist studierter Historiker und Volkswirt und hat seit 1991 ein SPD-Parteibuch.
JOST RIECKE: Der 62-Jährige war 21 Jahre lang Verbandsdirektor der sachsen-anhaltischen Wohnungswirtschaft, ehe er vor knapp einem Jahr abberufen wurde. Im Jahr 1994 trat Riecke in die SPD ein, damals war er in Potsdam und kümmerte sich im Namen des Deutschen Mieterbunds um die Sorgen der ostdeutschen Wohnungsmieter nach der Deutschen Einheit. Heute lebt er mit seiner Frau in Magdeburg. Das wichtigste politische Thema seien die Chancen und Risiken des demografischen Wandels, sagt Riecke. „Wir müssen Stadt und Land neu zusammendenken.“
SELUAN AL-CHAKMAKCHI: Für den 41-Jährigen gibt es vor allem einen Grund für seine Kandidatur - er will, dass die SPD die Regierungsbündnisse auf Bundesebene und in Sachsen-Anhalt verlässt. „Es reicht, es reicht einfach“, sagt der Mann, der in Güsten im Salzlandkreis wohnt. Wer von Erneuerung spreche, brauche zudem auch neue Gesichter, deswegen kandidiere er. Der 41-Jährige ist alleinerziehender Vater eines 18 Jahre alten Sohnes und arbeitet derzeit als Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Burkhard Lischka.
JULIANE KLEEMANN: Die Pfarrerin ist seit zehn Jahren bundesweit in Kirchen unterwegs. Sie müsse Umbrüche begleiten und arbeite dabei sehr viel mit Ehrenamtlichen, sagt die 49-Jährige. Auch die SPD und die Gesellschaft seien im Umbruch. „Ich kann Menschen zusammenbringen und bin mit viel Optimismus ausgestattet“, begründet sie ihre Kandidatur. Zudem halte sie es für sinnvoll, jemanden im Führungsduo zu haben, der sein Geld nicht mit Politik verdiene. Kleemann lebt in Stendal, ist verheiratet, hat zwei Kinder, drei Enkel und zwei Hunde.
KATHARINA ZACHARIAS: Sie zog im Jahr 2017 aus dem thüringischen Weimar nach Haldensleben bei Magdeburg um. Vorher sei sie in der Woche stets alleinerziehend mit zwei kleinen Kindern gewesen, weil ihr Mann im Gefechtsübungszentrum in Letzlingen gebunden gewesen sei. Nach dem Umzug trat die gelernte Köchin in die SPD ein. Erneuerung bedeute auch Verjüngung, begründete die 29-Jährige ihre Kandidatur. „Ich möchte, dass nicht nur die Jusos, sondern auch die SPD wieder junge Menschen anspricht.“ Funktionierende Strukturen im ländlichen Raum, ein intensives Vorantreiben eines gut koordinierten Kohle-Ausstiegs und gesunde Ernährung von Kindern seien für sie wichtige Themen. (dpa)