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Kommentar Warum Erste Hilfe in den Schulunterricht in Sachsen-Anhalt gehört

Wenn Sekunden über Leben und Tod entscheiden, braucht es Mut statt Wegsehen. Deshalb sollte Erste Hilfe an allen Schulen in Sachsen-Anhalt angeboten werden.

Von Jonas Lohrmann 17.10.2025, 07:30
In Sachsen-Anhalt sollen Jugendliche lernen, Leben zu retten.
In Sachsen-Anhalt sollen Jugendliche lernen, Leben zu retten. (Foto: Soeren Stache/dpa)

Halle/Magdeburg/MZ - Es sind oft nur Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Sekunden, in denen jemand zögert oder handelt. Und zu oft passiert Letzteres nicht. Menschen schauen weg, erstarren, hoffen, dass „schon jemand anderes“ hilft. Doch manchmal kommt dieser Jemand nie.

Wer einmal selbst auf Hilfe angewiesen war, vergisst das nie. Dieses Gefühl, ausgeliefert zu sein, die Angst, das Zittern, das Warten auf eine rettende Hand. Und die unendliche Dankbarkeit, wenn sie tatsächlich kommt. Genau deshalb muss sich etwas ändern.

Vom Zusehen zum Handeln: Warum Verantwortung schon in der Jugend beginnt

Dass Jugendliche in Sachsen-Anhalt lernen, wie sie im Notfall Leben retten, ist ein großartiger Schritt. Es geht nicht um Schulnoten oder Lehrpläne. Es geht um Menschlichkeit. Kein Mathetest, keine Vokabelprüfung wird je so wichtig sein wie dieses Wissen.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Doch es darf nicht bei einem freiwilligen Projekt bleiben, von dem einige Schulen womöglich gar nichts wissen. Jede Schulleitung sollte informiert sein, jede Lehrkraft die Möglichkeit haben, dieses Angebot zu nutzen. Jeder Schüler sollte lernen dürfen, was zu tun ist, wenn Sekunden über ein Leben entscheiden.

Auch wir Erwachsenen tragen Verantwortung. Wer sich unsicher fühlt, sollte einen Kurs besuchen. Nicht, weil man muss, sondern weil man will. Weil man eines Tages der Mensch sein könnte, der die rettende Hand reicht.