Ungewöhnlicher Einsatz an A2 Ungewöhnlicher Einsatz an A2-Rastplatz Lorkberg: Feuerwehr muss gefährliche "Stinkesocken" entsorgen

Alleringersleben - Ein zunächst harmlos erscheinender Einsatzgrund hat die Feuerwehr Alleringersleben am Dienstagabend an der Autobahn 2 Berlin – Hannover mehrere Stunden beschäftigt. Die Feuerwehr war gegen 19.50 Uhr wegen eines vermeintlich in Brand geratenen Müllbehälters auf den Rastplatz Lorkberg gerufen worden.
Als die Einsatzkräfte ankamen, qualmte dort ein Mülleimer. Für die Feuerwehrleute ein Routineeinsatz, der normalerweise nur wenige Minuten beanspruchen würde. Als jedoch die ersten Liter Wasser auf den brennenden Mülleimer flossen, zischte und knallte es plötzlich. Der Müllbehälter explodierte regelrecht. Wie sich herausstellte, befand sich offenbar Karbid in dem Behälter, das heftig auf den Kontakt mit Wasser reagiert. Nach Rücksprache mit der Leitstelle wurden weitere Kräfte alarmiert.
Mit Kohlenstoffdioxid (CO2) und Löschpulver konnte der Müllbehälter schließlich gelöscht werden. Wie sich herausstellte, war das Karbid in zwei verschnürten Socken gelagert. Unter Spezialschutzkleidung wurden die qualmenden Socken dann in einem besonderen Behälter verstaut und der Müll im Anschluss mit Mistgabel und Besen auf weitere Karbidreste durchsucht.
Das Karbid wurde sichergestellt und muss jetzt noch mehrere Tage kontrolliert werden, da der Gefahrstoff nach der Reaktion weiter ausgast. Wer die „Stinksocken“ in den Müll warf ist unklar. Die Polizei hat Ermittlungen dazu aufgenommen. Die Feuerwehr war mit 25 Kameraden über zweieinhalb Stunden vor Ort. Verletzte wurde niemand.
Karbid wurde früher in Bergwerkslampen verwendet. Heutzutage wird Karbid unteranderem zur Herstellung illegaler Feuerwerkskörper oder von Sprengstoff genutzt. (mz)