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Neue Corona-Verordnung Sport, Gastronomie, Hotels: Wie Sachsen-Anhalt auf sinkende Inzidenzen reagiert

Von Stephan Lohse 17.05.2021, 19:40
Ministerpräsident Reiner Haseloff berät mit seinem Kabinett über die weiteren Corona-Regeln.
Ministerpräsident Reiner Haseloff berät mit seinem Kabinett über die weiteren Corona-Regeln. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Halle (Saale) - Das Land Sachsen-Anhalt will mit weiteren Lockerungen auf die sinkenden Corona-Zahlen reagieren. Für die neue Corona-Verordnung, die nach Pfingsten in Kraft treten wird, sind weitere Erleichterungen geplant. Profitieren sollen neben Kindern vor allem Gastronomie und Tourismus.

Wie Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Dienstag mitteilte, sei das Ziel weiterhin, die Corona-Pandemie einzudämmen, die Inzidenzen müssen weiter sinken. Trotzdem wolle man die Bevölkerung für die bisherige Disziplin belohnen. Haseloff sprach von einem „Hoffnungszeichen“, das zeigen soll, dass sich die Anstrengungen lohnen.

Dafür will die Landesregierung zusätzlich zur Höhe der Inzidenz eine zweite Ebene einführen: Wie lange sind die Inzidenzen unter einem bestimmten Wert? Damit will das Land dort neue Spielräume eröffnen, wo die 7-Tage-Inzidenz dauerhaft in einem Bereich zwischen 50 und 100 pendelt. Das soll dann flächendeckend und nicht mehr über Modellregionen erfolgen.

Sachsen-Anhalt plant Lockerungen für Gastronomie und Hotels

Details, was gelockert wird, sollen bis Donnerstag erarbeitet werden. Grundsätzlich sollen sich aber Schulunterricht und Kitas normalisieren. Im Sport geht es unter anderem darum, auch Bewegung in Halle zuzulassen, auch über weitere Erleichterungen für Kultur, den Einzelhandel und beispielsweise Fitnessstudios werde gesprochen.

Bleibt die Inzidenz langfristig bei einem bestimmten Wert unter 100 – im Gespräch ist eine Frist von 20 Tagen – sollen auch Innengastronomie und Hotelgewerbe öffnen können. Das aber nur mit einer klaren Teststrategie und Kontaktnachverfolgung, so Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).

Sachsen-Anhalt setzt weiter auf Luca-App zur Nachverfolgung

Zur Kontaktverfolgung setzt das Land dabei weiter auf die stark kritisierte Luca-App. Die bundeseigene Corona-Warn-App sei zu stark anonymisiert und helfe den Gesundheitsämtern nicht weiter, so Ministerpräsident Haseloff.

Ebenfalls soll die neue Verordnung für mehr Klarheit bei den Schnelltests sorgen. Hier will die Landesregierung vor allem das Problem lösen, dass in ländlichen Regionen nicht durchgehend Tests möglich sind, was vor allem an den Wochenenden zum Problem wird.

Am Donnerstag soll die neue Verordnung beschlossen werden und dann am Dienstag nach Pfingsten in Kraft treten. Sie soll bis zum 20. Juni gelten. Eine Lockerung vor Pfingsten schloss Haseloff aus. Man wolle einen Jojo-Effekt bei den Inzidenzen verhindern. (mz)