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Sicherheitsbehörden Sicherheitsbehörden: NSU-Unterstützer Wohlleben könnte es nach Sachsen-Anhalt ziehen

Von Jan Schumann 18.07.2018, 10:43
Der Angeklagte Ralf Wohlleben sitzt im Saal im Oberlandesgericht München.
Der Angeklagte Ralf Wohlleben sitzt im Saal im Oberlandesgericht München. dpa

Magdeburg - Den aus der Haft entlassenen NSU-Unterstützer und mutmaßlichen Waffenbeschaffer Ralf Wohlleben könnte es nach Sachsen-Anhalt ziehen. Das bestätigten Sicherheitsbehörden am Mittwoch.

Laut Landes-Innenministerium haben Wohllebens Frau und die gemeinsamen Kinder ihren Wohnsitz in Sachsen-Anhalt. „Die sachsen-anhaltischen Sicherheitsbehörden sind darauf vorbereitet, dass auch Herr Wohlleben seinen Wohnsitz in Sachsen-Anhalt nimmt.“ Zu etwaigen Überwachungsmaßnahmen gegen den Terror-Unterstützer äußerte sich das Innenministerium nicht. „Sachsen-Anhalt befindet sich in enger Abstimmung mit den Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern“, so ein Sprecher.

Zuerst hatte der MDR berichtet, dass Wohlleben nach Ende seiner Haft nach Sachsen-Anhalt ziehen könnte. Der Haftbefehl war mit Beschluss vom Dienstag aufgehoben worden.

Zur Begründung hieß es vom Oberlandesgericht München, es bestehe keine Fluchtgefahr. Wohlleben hat bereits sechs Jahre in Untersuchungshaft gesessen. Der ehemalige NPD-Funktionär war im NSU-Prozess zu zehn Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord verurteilt worden. Er soll die Schusswaffe für die Ceska-Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ beschafft haben. (mz/dpa)