Kommentar zur Zukunft des Deutschlandtickets Millionen Fahrgäste brauchen Klarheit
Warum das Bekenntnis zum Deutschlandticket im Koalitionsvertrag eine leere Hülle ist.

Halle/MZ - Die gute Nachricht zuerst: Das Deutschlandticket bleibt erhalten. So steht es im Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung. Die schlechte Nachricht: Es wird wohl ein finanzieller Zankapfel zwischen dem Bund und den Ländern bleiben. Zwar ist klar, dass es weitergeht, aber nicht wie. Niemand erwartet in einem Koalitionsvertrag ein ausgefeiltes Finanzierungskonzept. Aber interpretationsbedürftige Ankündigungen („Anteil der Nutzerfinanzierung“) und wolkige Lippenbekenntnisse (Kostenaufteilung „nach einem festen Schlüssel“) sind etwas dünn. Das kann alles und muss nichts heißen, das Bekenntnis zum Deutschlandticket bleibt damit eine leere Hülle.
So wird das Vertrauen in das Ticket nicht gestärkt. Seit Monaten stagniert die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer bei 13,5 Millionen. Das mag auch an der Preiserhöhung zum Jahreswechsel liegen. Vor allem aber dürfte es der wiederkehrenden Unsicherheit geschuldet sein: Nicht nur einmal stand das Angebot in der Vergangenheit auf der Kippe, weil Bund und Länder ums Geld stritten.
Damit muss Schluss sein. Vorschläge für eine dauerhafte Finanzierung und die künftige Preisentwicklung – etwa per Kopplung an die allgemeine Preissteigerung – liegen vor. Es ist Zeit, sie umzusetzen. Millionen Fahrgäste brauchen endlich Klarheit, keine weitere Hängepartie.