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Neuer Sprach-Leitfaden Klischee-Tabu: Für Sachsen-Anhalts Landtagsverwaltung wird Gendersprache Pflicht

Formulierungen wie "Mitarbeiter*innen" und "Ärzt*innen" ziehen in Landtagsprotokolle ein - wenn ein Abgeordneter selbst so spricht. Ein wichtiger Politiker kann dem gar nichts abgewinnen. Auch Klischees über „flinke Frauenhände“ sollen künftig tabu sein.

Von Hagen Eichler Aktualisiert: 28.05.2022, 11:56
Der Grünen-Politiker Sebastian Striegel gendert konsequent, hier ein Satz aus einer Landtagsrede im April. Diese Form darf jetzt auch ins Protokoll.
Der Grünen-Politiker Sebastian Striegel gendert konsequent, hier ein Satz aus einer Landtagsrede im April. Diese Form darf jetzt auch ins Protokoll. Foto: dpa

Magdeburg - Auf Grünen-Parteitagen gehört er zum guten Ton, in den „Tagesthemen“ ist er ebenfalls zu hören – jetzt macht sich auch der Landtag von Sachsen-Anhalt mit dem sogenannten Asterisk vertraut, auch Genderstern genannt. In offiziellen Parlamentsprotokollen darf künftig von „Bürger*innen“, „Ärzt*innen“ und „Verkäufer*innen“ die Rede sein. Das sieht ein neues Regelwerk vor, das Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) auf den Weg gebracht hat. Das Sternchen wird immer dann protokolliert, wenn ein Redner oder eine Rednerin diese Formulierung selbst benutzt hat, also an der entsprechenden Stelle mitten im Wort bewusst eine winzige Sprechpause gesetzt hat.