Corona Kommentar zum 2G-Modell: Keine Scheu vor Zugangsregeln
Sachsen-Anhalts Veranstalter sollten offensiv mit strengen Zugangsregeln werben - die Kundschaft dafür ist da. MZ-Redakteur Jan Schumann kommentiert.

Magdeburg/MZ - Die sogenannte 2G-Option gilt in Teilen Sachsen-Anhalts immer noch als eine Art Mutprobe: Darf man als Veranstalter wirklich Publikum ausschließen, nur weil es sich nicht gegen Corona impfen lassen will? Schade ich mir damit selbst finanziell? Und grenze ich womöglich gute Kunden aus? Wie umstritten all diese Fragen unter jenen sind, die täglich ihr Geld als Gastgeber verdienen müssen, zeigt die aktuelle Debatte in Sachsen-Anhalt gerade eindrucksvoll.
Offenbar ist es so: Obwohl viele Veranstalter liebend gern die Sicherheit von 2G-Veranstaltungen auskosten würden, um wieder Normalität ins Geschäft zu bringen, scheuen sie sich. Sie wollen das ungeimpfte Publikum nicht vor den Kopf stoßen. In vielen Fällen kann man sich aber fragen, ob diese Befürchtung wirklich berechtigt ist: Im Theater Magdeburg sind die ersten 2G-Vorführungen fast ausverkauft, auch Konzertkarten sind beliebt trotz strengerer Zugangsregeln.
Es gibt genügend Sachsen-Anhalter, die sehr wohl für 2G zu haben sind, die vielleicht sogar darauf warten.
Das zeigt: Es gibt genügend Sachsen-Anhalter, die sehr wohl für 2G zu haben sind, die vielleicht sogar darauf warten. Für Theater-, Opern- und Konzert-Veranstalter kommt als Plus hinzu, dass sie ihre Platzkapazitäten aufstocken können, wenn sie nur Geimpfte und Genesene reinlassen. Bedeutet: mehr Eintrittsgelder.
Deshalb sollten noch mehr Veranstalter und auch Gastronomen ernsthaft über 2G-Zugänge nachdenken. Auch deshalb: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Inzidenzzahlen im Winter wieder steigen, damit erhöht sich auch das Risiko von Infektionen. Dann wird es genug Sachsen-Anhalter geben, die ihre Freizeit dort verbringen wollen, wo sie vor Ansteckungen möglichst sicher sind.
Mit Ausgrenzung hat all das nichts zu tun. Sondern mit dem Austarieren von Infektionsschutz und möglichst viel Normalität trotz Pandemie.