1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Justiz: Justiz: Seit 1990 neun Gefängnisse geschlossen

Justiz Justiz: Seit 1990 neun Gefängnisse geschlossen

Von Sabrina Gorges 18.07.2016, 06:41
Die Justizvollzugsanstalt in Dessau-Roßlau. Das Gefängnis wurde 2015 geschlossen.
Die Justizvollzugsanstalt in Dessau-Roßlau. Das Gefängnis wurde 2015 geschlossen. dpa-Zentralbild

Magdeburg - Anders als kürzlich im westfälischen Münster droht Häftlingen in Sachsen-Anhalt keine Räumung ihres Gefängnisses wegen Einsturzgefahr. In die Justizvollzugs- und Jugendanstalten des Landes seien in den vergangenen Jahren mehr als 150 Millionen Euro investiert worden, zwei seien für 180 Millionen Euro neu gebaut worden, teilte das Justizministerium in Magdeburg der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit.

Neu gebaut wurde in Burg (100 Millionen Euro) und Raßnitz (80 Millionen Euro). In die bestehenden Vollzugsstandorte sei Geld vor allem in die Sicherheit, Sanierungen und Erweiterungen geflossen. Neun Gefängnisse seien seit 1990 geschlossen worden - der Standort Stendal wegen großer baulicher Mängel. Die letzte Schließung habe es 2015 in Dessau-Roßlau gegeben, hieß es.

Vier Gefängnisstandorte in Sachsen-Anhalt

Aktuell sind dem Justizministerium vier Gefängnisstandorte im Land unterstellt. Häftlinge sind in Burg, Halle, Volkstedt und Raßnitz untergebracht, wobei letztere eine reine Jugendanstalt ist. Am Standort Halle gibt es außerdem eine Jugendarrestanstalt. Insgesamt stünden 1935 Haftplätze zur Verfügung, 2003 seien es 2897 gewesen. Wie viele es genau vor 25 Jahren waren, sei schwer zu sagen. Allein die 1990 geschlossenen Einrichtungen in Thale und Bitterfeld hätten zusammen über mehr als 1400 Plätze verfügt.

Am 7. Juli war damit begonnen worden, das mehr als 160 Jahre alte und in großen Teilen einsturzgefährdete Gefängnis in Münster (Nordrhein-Westfalen) zu räumen. Einen Tag später waren die Häftlinge auf andere Justizvollzugsanstalten verteilt - nur 47 der mehr als 500 Insassen sind weiter in einem nicht baufälligen Teil der Einrichtung in Münster untergebracht. Die Aktion hatte für großes Aufsehen gesorgt. (dpa)