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Erkrankung Immer mehr Hepatitis-E-Fälle in Sachsen-Anhalt: Das ist die mögliche Ursache

Hepatitis E breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Die Zahl der Infektionen liegt schon Mitte des Jahres nahe am Wert des Vorjahres. Was sollte man beachten?

Von dpa/DUR Aktualisiert: 07.08.2025, 14:53
Die Hepatitis-Infektionen sind in Sachsen-Anhalt gestiegen.
Die Hepatitis-Infektionen sind in Sachsen-Anhalt gestiegen. Symbolfoto: dpa/Stefan Puchner

Magdeburg/Halle. - In Sachsen-Anhalt sind im laufenden Jahr erneut mehr Hepatitis-E-Infektionen gemeldet worden als im Vorjahreszeitraum.

Bis Anfang Juli zählte das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) bereits 159 übermittelte Fälle, wie jetzt mitteilte. Im gesamten Jahr 2024 waren es insgesamt 248 gemeldete Erkrankungen. 

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Hepatitis E durch Mett: Wie Schweinefleisch zur Gefahr werden kann

Hepatitis E ist eine Lebererkrankung, die durch das Hepatitis-E-Virus verursacht wird. Die wichtigste Übertragungsquelle in Europa ist laut der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde der Verzehr von Lebensmitteln. Besonders riskant ist rohes oder unzureichend gegartes Schweinefleisch, wie es etwa bei Mett-Brötchen vorkommt. 

Meist heilt die Erkrankung folgenlos ab. Es kann aber in seltenen Fällen zu Leberversagen kommen. Besonders gefährdet sind Menschen mit vorgeschädigter Leber oder geschwächtem Immunsystem.

Hepatitis B und C in Sachsen-Anhalt weiterhin präsent

Auch Hepatitis B und C werden in Sachsen-Anhalt weiterhin vergleichsweise häufig registriert. Für 2025 meldete das LAV bislang 213 Hepatitis-B-Fälle – in zwei Fällen verbunden mit Hepatitis D – sowie 76 Infektionen mit Hepatitis C.

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2023 war die Zahl dieser Erkrankungen sprunghaft angestiegen. Nach Angaben des Landesamtes hing das vermutlich mit erweiterten Testangeboten im Rahmen von Gesundheits-Check-ups zusammen. Im vergangenen Jahr blieb das Niveau hoch, ging aber leicht zurück.

Hepatitis-Vorbeugung durch Impfungen möglich

Hepatitis-Viren verursachen Entzündungen der Leber. Während Hepatitis A und E vorwiegend mild verlaufen, können Hepatitis B und C chronisch werden und langfristig zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. Eine frühzeitige Diagnose könne helfen, schwere Schäden zu verhindern, betonte das LAV.

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Schützen kann man sich unter anderem durch Impfungen gegen Hepatitis A und B, für die es Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) gibt. Außerdem helfen konsequente Hygiene und geschützter Sexualkontakt, Infektionen zu vermeiden.

Hepatitis-Viren werden nicht durch die Luft, sondern vor allem über Blut- oder Kotspuren, kontaminierte Lebensmittel oder engen Körperkontakt übertragen.