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Grippe ist auf dem Vormarsch Grippe ist auf dem Vormarsch: Halle liegt flach

Von Jessica Hanack 24.02.2018, 01:01
Ein Kind putzt sich die Nase. 
Ein Kind putzt sich die Nase.  imago stock&people

Halle (Saale) - Die Grippewelle hat Sachsen-Anhalt weiter fest im Griff. Besonders betroffen ist Halle. 1.430 Menschen sind in der Stadt seit Jahresbeginn an der Influenza erkrankt - das sind fast drei Mal so viele Fälle wie in Magdeburg.

Dabei sind beide Städte mit rund 230.000 Einwohnern etwa gleich groß. Besonders viele Erkrankungen wurden aber auch im Saalekreis und im Burgenlandkreis registriert.

Grippe vom Typ Influenza B trifft viele Kinder

Unter den Erkrankten sind viele Kinder. Grund ist, dass die aktuelle Grippewelle durch den Typ Influenza B bestimmt wird. Laut Landesamt für Verbraucherschutz gingen seit Jahresbeginn fast 90 Prozent aller Erkrankungen auf dieses Virus zurück.

Sei Typ B im Umlauf, „fällt in der Regel auf, dass Schulkinder zwischen fünf und 14 Jahren häufiger erkranken“, sagt Behördensprecherin Peggy Wießner.

Ärzte raten zur Grippeschutzimpfung

Stefan Andusch, Vorsitzender des Hausärzteverbands Sachsen-Anhalt, rät auch jetzt noch zu einer Impfung. Allerdings werde die Grippe in diesem Jahr von einem Virus-Typ dominiert, gegen den nur eine Vierfach-Impfung Schutz bietet.

Laut Behördensprecherin Wießner würden Ärzte aber meist eine Dreifach-Impfung vornehmen. Für Hausarzt Andrusch ist die Art der Impfung letztlich aber nicht das Entscheidende. „Ich bin der Meinung, dass geimpfte Patienten immer einen besseren Schutz haben als ungeimpfte.“

Die Grippe kann vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Herzpatienten gefährlich werden. Bei ihnen sei das Herz bereits im normalen Zustand überlastet.

„Die Grippe führt noch einmal zu einer höheren Belastung und dann kann es sein, dass das Herz das nicht mehr mitmacht“, sagt Andrusch.

Ist Höhepunkt der Grippesaison erreicht?

Ob der Höhepunkt der Grippesaison bereits erreicht ist, lässt sich für den Arzt schwer sagen. Derzeit sei es eigentlich zu kalt für die Viren, um sich auszubreiten. Aber: „Wenn danach nasse Tage kommen, können die Zahlen noch einmal anziehen.“

Grundsätzlich gehen Ärzte davon aus, dass die Grippesaison bis März oder sogar Anfang April dauert. Und auch auf die leichte Schulter nehmen sollte man die Erkrankung nicht, raten Experten.

So muss nach Zahlen der Ersatzkasse Barmer jeder sechste Grippepatient ins Krankenhaus. Dabei ist das wirksamste Mittel zur Vorbeugung ganz einfach: regelmäßiges Händewaschen. (mz)