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Kommentar zu Zugausfällen und Verspätungen in Sachsen-Anhalt Für pünktlichere Züge braucht es mehr Personal

Die Betreiber von Regionalzügen müssen ihre Anstrengungen erhöhen, neues Personal zu finden und zu halten.

Von Alexander Schierholz 10.12.2024, 17:43
Bahnunternehmen müssen bei der Rekrutierung von Personal deutlich besser werden, meint unser Kommentator.
Bahnunternehmen müssen bei der Rekrutierung von Personal deutlich besser werden, meint unser Kommentator. (Foto: MZ / Stedtler)

Halle/MZ - Die Zahl der Zugausfälle und Verspätungen in Sachsen-Anhalt hat einen neuen Höchststand erreicht. Eigentlich wären nun satte Strafzahlungen fällig, doch das Land, das den Nahverkehr in Auftrag gibt, erlässt den Zugbetreibern einen Teil der Strafen. Diese schon seit Jahren praktizierte Kulanz ist richtig.

Niemand kann ein Interesse daran haben, dass hohe Rückforderungen die Unternehmen in existenzielle Nöte stürzen. Die zwischenzeitliche Insolvenz von Abellio vor einigen Jahren, die die Fahrgäste viel Geduld und das Land viel Geld kostete, mag da als warnendes Beispiel dienen. Und für einen großen Teil der Probleme sind die Zugbetreiber nicht verantwortlich: Sie können nichts für die marode Infrastruktur, die wachsende Zahl an Baustellen, das fehlende Personal auf den Stellwerken. Es wäre unfair, sie dafür zu belangen.

Dennoch sollten die Bahnunternehmen die Großzügigkeit des Landes als Mahnung begreifen, selbst mehr zu tun. Wo sie es in der Hand haben, müssen sie deutlich besser werden. Das betrifft in erster Linie den nach wie vor eklatanten Mangel an Lokführern. Auch in den Werkstätten fehlt es an Beschäftigten, die Züge warten und reparieren. Die Betreiber müssen ihre Anstrengungen erhöhen, neues Personal zu finden und zu halten. Sonst drohen im kommenden Jahr neue Rekorde bei Verspätungen und Ausfällen.