1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Schwimm-Einrichtungen: Flüchtlinge in Schwimmbädern: Beschnuppern im Freibad

EIL

Schwimm-Einrichtungen Flüchtlinge in Schwimmbädern: Beschnuppern im Freibad

15.08.2016, 08:33
Ein Schild weist Eltern in Halle darauf hin, auf ihre Kinder zu achten.
Ein Schild weist Eltern in Halle darauf hin, auf ihre Kinder zu achten. dpa

Magdeburg - Bereits drei Flüchtlinge sind in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt in der Elbe ertrunken. In den Freibädern achten die Bademeister besonders auf die Geflüchteten, denn viele von ihnen sind Nichtschwimmer. „Sicherheit hat in unseren Bädern oberste Priorität für alle Gäste“, sagte etwa die Sprecherin der Stadtwerke Halle, Iris Rudolph. Karina Austermann, Sprecherin der Stadt Wittenberg, erklärte, die Bademeister seien darauf eingestellt, dass Flüchtlinge eventuell nicht schwimmen können - und besonders aufmerksam.

„Größere Vorfälle mit Flüchtlingen gab es in unseren Bädern nicht“

„Größere Vorfälle mit Flüchtlingen gab es in unseren Bädern nicht“, sagte Magdeburgs Stadt-Sprecherin Kerstin Kinszorra. Allerdings gebe es in einigen Bädern und bei einigen Flüchtlingen Probleme, sich den Gepflogenheiten in öffentlichen Frei- und Strandbädern anzupassen. Es geht etwa um das Einhalten der Haus- und Badeordnung, das Annehmen von Anweisungen des weiblichen Aufsichtspersonals, um Badebekleidung, Toilettennutzung oder den Aufenthalt von Nichtschwimmern im Schwimmerbereich. Auf letzteres habe die Stadt mit Aushängen in unterschiedlichen Sprachen oder Piktogrammen reagiert.

Auf sprachliche Schwierigkeiten hatte Halle sich schon im Winter eingestellt. „Das haben wir zum Saisonstart auch in den Freibädern umgesetzt“, sagte Rudolph. In der Saalestadt hatte ein Unbekannter Mitte Juli im Salinebad einen syrischen Jugendlichen mit einem Kopfstoß niedergestreckt. Der 16-Jährige musste behandelt werden, der Täter flüchtete.

Es werde schon genau hingeschaut, wie man sich so verhalte

In Magdeburg würde Sprecherin Kinszorra die Situation zwischen den Flüchtlingen und Gästen mit „gegenseitigem Beschnuppern“ beschreiben. Es werde schon genau hingeschaut, wie man sich so verhalte. „Es gibt auch den einen oder anderen verbalen Schlagabtausch.“ Dabei gehe es etwa um das Einhalten der Hausordnung. Allerdings gebe es dies auch unter deutschen Badegästen. In den Dienstberatungen der leitenden Schwimmmeister werde das Thema Flüchtlinge in den Bädern besprochen, sagte die Sprecherin. „Die Mitarbeiter tauschen ihre Erfahrungen aus und es werden Festlegungen getroffen, wie die Haus- und Badeordnung vor Ort durchgesetzt werden soll.“ (dpa)