Unterricht trotz Corona Coronavirus in Sachsen-Anhalt: Alle Schüler kommen vor Pfingsten einmal in die Schule

Magdeburg - Vom 2. Juni an sollen in Sachsen-Anhalt die Schüler aller Jahrgänge zumindest tageweise in die Schulen zurückkehren. Darauf hat sich die Landesregierung am Dienstag verständigt. Die Klassen werden geteilt. Im täglichen oder wöchentlichen Wechsel soll dann die eine Hälfte im Klassenzimmer, die andere Hälfte zuhause lernen.
Dieser Schichtbetrieb soll bis zu den Sommerferien gelten. „Damit bieten wir den Eltern erstmals eine verlässliche Perspektive bis zum Schuljahresende“, sagte Bildungsminister Marco Tullner (CDU).
Vor den am 18. Mai beginnenden Pfingstferien sollen hingegen nur ausgewählte Jahrgänge regelmäßigen Unterricht bekommen. Vom 4. Mai an sind das die Abschlussklassen des kommenden Jahres sowie die Viertklässler. Ab dem 6. Mai sollen die Abiturienten des Abschlussjahres 2022 hinzukommen.
Die übrigen Jahrgänge hingegen müssen bis zu den Pfingstferien zuhause lernen. Einzige Ausnahme ist eine Art Schnuppertag, bei dem die Lehrer die entstandenen Defizite feststellen sollen. Das Lernen soll dann auch über die zweiwöchigen Pfingstferien weitergehen. Bildungsminister Tullner will, dass die Schulen auch in den Ferien öffnen und Lernangebote „zum Abbau von Defiziten“ machen. Für die Schüler soll das freiwillig sein.
Der Minister kündigte an, beim Wiederanfahren der Schulen werde „nicht alles“ laufen. Die Lehrergewerkschaft GEW kritisierte Tullners Plan umgehend als „überstürzt und wenig durchdacht“. Sie warnte, das Personal werde nicht ausreichen.
Maske für die Jüngsten fällt
Korrigieren will die Landesregierung die Vorgabe, dass die Maskenpflicht in Läden und Nahverkehr bereits für Kinder ab zwei Jahren gilt. Die Altersgrenze werde auf sechs Jahre angehoben, kündigte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) an. Diese Regelung gilt in allen anderen Ländern. Der formale Beschluss soll am Sonnabend fallen, am Montag soll die mittlerweile fünfte Corona-Eindämmungsverordnung in Kraft treten.
Kita-Öffnung vor Sommer
Grimm-Benne kündigte zudem an, dass die Kitas vor dem Sommer zum Regelbetrieb zurückkehren sollen. Konkrete Daten nannte sie nicht. Derzeit gibt es lediglich eine Notbetreuung für definierte Berufsgruppen. Vom Montag an dürfen auch Alleinerziehende ihre Kinder bringen.
Haseloff bleibt vorsichtig
Forderungen nach weiteren Lockerungen, auch aus seiner eigenen Partei, wies Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zurück. „Wir werden uns nicht treiben lassen“, sagte er. Durch die vergleichsweise niedrige Infektionsrate seien allerdings weitere Beschlüsse möglich. Erwartet wird etwa die Öffnung der Gastronomie. (mz)
