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Etwa 24 Infizierte Coronavirus aktuell: Neue Fälle in Sachsen-Anhalt - eine Übersicht

12.03.2020, 11:21
In Sachsen-Anhalt gibt es mehrere nachgewiesene Corona-Fälle.
In Sachsen-Anhalt gibt es mehrere nachgewiesene Corona-Fälle. dpa-Zentralbild

Magdeburg/Halle (Saale) - Bei immer mehr Sachsen-Anhaltern wird das Coronavirus nachgewiesen. Einen Tag, nachdem die ersten Fälle bekannt geworden waren, stieg die Zahl am Mittwoch auf etwa 24.

Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Sachsen-Anhalt ist laut Sozialministerium auf 24 gestiegen. Das sei der Stand von Donnerstag, 11.00 Uhr, teilte das Ministerium in Magdeburg mit.

Seit Mittwochabend seien zehn Fälle hinzugekommen. Inzwischen seien damit nachweislich Menschen in acht Landkreisen sowie in Halle und Magdeburg mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Auch die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau meldete am Donnerstagmittag einen ersten Corona-Fall.

Von der Pflege bis zum Museum werden die Auswirkungen sichtbar

In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens sind die Auswirkungen inzwischen spürbar - von der Wirtschaft über Kultur bis zur Pflege und der Bildung.

MUSEEN: Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt hat wegen eines Coronavirus-Verdachtsfalls vorübergehend drei Museen geschlossen. Seit Mittwoch seien der Dom und Domschatz Halberstadt, das Museum und Musikakademie Kloster Michaelstein und die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg nicht mehr für Besucher geöffnet, teilte eine Sprecherin in Halle mit. Zuvor sei eine Mitarbeiterin einer Servicegesellschaft, die für die Kulturstiftung arbeite, vom Gesundheitsamt als Verdachtsfall eingestuft worden. Die Schließung sei eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es.

WIRTSCHAFT: Das Coronavirus wirkt sich mittlerweile auf den Alltag mancher Unternehmen in Sachsen-Anhalt aus, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle mitteilte. In den Arbeitsagenturen fragten Firmen verstärkt zum Thema Kurzarbeitergeld an. „Da sind zum Beispiel Unternehmen dabei, die von den Zulieferengpässen betroffen sind oder auch solche aus der Tourismus- und Messebaubranche, denen Aufträge wegbrechen, weil Großveranstaltungen abgesagt werden.“

PFLEGE: Träger von Alten- und Pflegeheimen haben angesichts der Ausbreitung des Coronavirus in Sachsen-Anhalt zu besonderer Umsicht aufgerufen. Viele DRK-Einrichtungen wie in Sangerhausen, Naumburg und Halle haben ‎Angehörigen empfohlen, die Häufigkeit ihrer Besuche einzuschränken. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) teilte mit, Besucher würden darum gebeten, Pflegeheime nicht aufzusuchen, wenn sie eine akute ‎Atemwegserkrankung oder auch Fieber haben.‎ Empfehlungen, Besuche einzuschränken, gab es auch in Krankenhäusern.

BILDUNG: Die Schüler, die derzeit wegen des neuartigen Coronavirus vorsorglich zu Hause bleiben müssen, können die Zeit aus Sicht von Bildungsminister Marco Tullner (CDU) gut mit digitalen Lernangeboten überbrücken. „Wir haben da ein bewährtes System, das auch schon ein paar Jahre läuft“, sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur. „Die Lehrer werden es im individuellen Mailverkehr oder in anderen Kommunikationsformen möglich machen, dass die Kinder in den 14 Tagen am Unterricht teilhaben.“ Das sei bewährt etwa für den Fall, dass Kinder länger krank sind.

Derzeit sind laut Ministerium Schülergruppen aus acht Schulen sowie ihre Begleiter in verschiedenen Regionen des Landes in häuslicher Quarantäne, nachdem sie aus Skilagern in Südtirol zurückgekehrt waren. Auch Kinder von Erkrankten müssen zu Hause bleiben. Bei keinem der Schüler wurde bislang der Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen.

HOCHSCHULEN: Berlin und Baden-Württemberg haben den Semesterstart wegen der Ausbreitung des Coronavirus verschoben. Der Beginn des Semesters sei nunmehr am 20. April geplant, hieß es in Berlin. Sollte es notwendig sein, werde dieser Termin gegebenenfalls weiter geschoben. Darüber wird laut einem Sprecher des Wissenschaftsministeriums auch für die sachsen-anhaltischen Hochschulen beraten. Eine Entscheidung werde es in Kürze geben.

VERANSTALTUNGEN: Halle und Magdeburg haben bereits Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Aber auch viele andere Veranstaltungen, die unter dieser Zahl bleiben, wurden verschoben oder abgesagt. Unter anderem entschied die Bundeswehr, ein für Donnerstag geplantes Konzert der US Army Europe Rock Band abzusagen. Es war ursprünglich als Dankeschön-Veranstaltung gedacht für die Großübung Defender Europe 2020, bei der aktuell bis zu 20 000 Soldaten aus den USA nach Europa verlegt werden. (dpa)