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Corona kommt zurück Mit Video: Corona-Zahlen in Sachsen-Anhalt steigen massiv - das sagt die Bevölkerung

Sachsen-Anhalt registrierte zuletzt 917 Corona-Fälle in einer Woche. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher ausfallen. Bei einer Straßenumfrage sahen die meisten Befragten die Situation entspannt. Mehr dazu auch im Video.

Von Alexander Walter und Matthias Müller Aktualisiert: 14.11.2023, 15:59
Maske zu tragen ist wieder eine gute Idee.
Maske zu tragen ist wieder eine gute Idee. Foto/Montage: dpa

Magdeburg/Halle - Die Zahl gemeldeter Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt ist mit Beginn der Erkältungssaison deutlich gestiegen. 917 Fälle meldete das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) in der letzten Oktoberwoche. Eine Woche zuvor hatte die Zahl noch bei 581 gelegen.

Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, denn der Behörde werden nur Fälle gemeldet, die anlassbezogen per Test nachgewiesen werden. Auch die Regionen registrieren teils eine deutliche Zunahme: So verzeichnete der Harzkreis einen Anstieg der Fälle von sechs in der ersten Oktoberwoche auf 120 in der letzten Woche des Monats.

Im Video: Straßenumfrage - Coronazahlen steigen - Maske tragen oder nicht?

 
Video: Eine Straßenumfrage in Halle zeigte, dass viele die Situation entspannt sehen. Einige haben vom Thema Corona aber auch einfach genug. (Kamera: Alexander Pförtsch, Schnitt: Anna Lena Giesert)

Bei der Abfallwirtschaft Nordharz kam es wegen des Krankenstands zu Tourenausfällen. Die Hälfte der Erkrankten habe Corona, so die Geschäftsführung.

Corona-Welle rollt wieder - Ältere besonders betroffen

Mehrere Kliniken verbuchen ebenfalls wieder mehr Covid-19-Patienten. Landesweit 95 wurden in der letzten Oktoberwoche stationär behandelt. Das Uniklinikum Magdeburg etwa versorgte zuletzt 32 Patienten, ein Patient lag auf der Intensivstation. Bei den meisten Patienten war die Corona-Infektion allerdings nur eine Nebendiagnose, teilte das Uniklinikum mit. Ein Patient verstarb in der letzten Oktoberwoche an oder mit Corona im Land.

Am Uniklinikum Halle stelle man momentan „keinen steilen Anstieg“ bei der Zahl der stationären Patienten mit einer Covid-19-Infektion fest, erklärte Dr. Stefan Moritz, Leiter Klinische Infektiologie. Der Großteil der Patienten haben milde Verläufe und sei mit – und nicht wegen – einer Corona-Infektion in Behandlung. Die wenigen Ausnahmen seien Patienten aus Risikogruppen.

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Verbreitet sind laut LAV derzeit vor allem die Corona-Virustypen EG.5 (Eris) und die neue Omikron-Variante BA.2.86 (Pirola). Besonders häufig von Infektionen betroffen sind laut Corona-Pandemieradar des Bundesgesundheitsministeriums über 80-Jährige. Während die Sieben-Tage-Inzidenz in der Gesamtbevölkerung bei 19 Fällen je 100.000 Einwohner lag, rangierte sie unter den Älteren bei 88 je 100.000 Einwohner.

Ursache könnte neben höherer Anfälligkeit eine häufigere Testung älterer Patienten in Heimen oder Kliniken sein, sagte Magdeburgs Amtsarzt Eike Hennig. Insgesamt gebe es zwar eine deutliche Zunahme der Erkrankungen, diese verliefen in aller Regel aber mild.

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„Wir haben eine hohe Immunität in der Bevölkerung durch die Impfung oder bereits durchgemachte Erkrankungen.“ Viele Landkreise rechnen damit, dass die Zahlen weiter steigen. Eine Neuauflage verpflichtender Corona-Schutzmaßnahmen ist aus Sicht der Gesundheitsämter aber nicht geboten.

Aufruf in Kliniken und Krankenhäusern - Maske soll getragen werden

Erste Krankenhäuser dagegen reagieren: Am Goitzsche-Klinikum in Bitterfeld-Wolfen werden Besucher wieder gebeten, eine Maske zu tragen, die Besuchszeiten wurden angepasst. Andere Häuser empfehlen Schutzmasken bislang nur. Die Situation werde aber mindestens wöchentlich evaluiert, sagte eine Sprecherin der Uniklinik Magdeburg. Wenn es die Infektionslage erfordere, würden Maßnahmen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes angeordnet, so das Altmark-Klinikum.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Risikogruppen weiter, sich in einem Abstand von wenigstens zwölf Monaten eine Auffrischungsimpfung geben zu lassen. Zur Gruppe gehören unter anderem über 60-Jährige, Personen mit Vorerkrankungen oder Pflegepersonal. Eine Impfung ist beim Hausarzt möglich, laut Apothekerverband zudem landesweit in rund 20 Apotheken