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Minister machen Vorschläge für neue Regeln Inzidenzen sinken: Gibt es bald weitere Lockerungen im Sachsen-Anhalt?

28.05.2021, 19:26
In einem Restaurant stoßen Gäste mit ihren Getränken an. 
In einem Restaurant stoßen Gäste mit ihren Getränken an.  (Foto: dpa)

Magdeburg - Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Wirtschaftsminister Armin Willingmann (beide SPD) wollen sich angesichts der deutlich rückläufigen Corona-Zahlen für weitere Lockerungsschritte einsetzen.

Zu einem am Freitag veröffentlichten Katalog mit Vorschlägen gehört, dass bei einer stabilen Inzidenz von unter 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mehr private Kontakte erlaubt werden sollen. Jeder Haushalt soll sich mit zehn weiteren Personen treffen dürfen - bislang sind es fünf.

Auch Busreisen und Stadtrundfahrten sollten mit Test- und Maskenpflicht wieder stattfinden dürfen, Freizeit- und Spaßbäder unter Auflagen wieder öffnen. Den Plänen der beiden Minister zufolge wird das Kabinett am kommenden Dienstag darüber beraten und entscheiden.

Die Vorschläge sehen überdies vor, dass die Testpflicht in der reinen Außengastronomie entfällt - in Biergärten oder Straßencafés wäre dann für Gäste kein Test nötig. Die Bewirtung von Gästen in Gaststätten solle künftig ohne zeitliche Beschränkung möglich sein. Bislang müssen Wirte um 22 Uhr schließen. Im Einzelhandel solle die Pflicht zur Kontaktnachverfolgung entfallen, teilte das Sozialressort weiter mit.

Corona in Sachsen-Anhalt: Vorschläge zur Aussetzung der Testpflicht

Zu den Vorschlägen gehört zudem, dass professionell organisierte Veranstaltungen wieder mit 100 Personen in geschlossenen Räumen und mit 250 Personen im Freien stattfinden dürfen. Vorausgesetzt werden Tests und Anwesenheitslisten; Geimpfte und Genesene sollen nicht mitzählen.

„Die konstant gesunkenen Inzidenzen und ein zunehmender Impffortschritt ermöglichen uns jetzt schrittweise die Rückkehr zur Normalität“, betonte Grimm-Benne. „Am heutigen Freitag liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bereits in zehn von 14 Landkreisen und kreisfreien Städten unter 35. Nach einer langen Zeit mit drastischen Einschränkungen im öffentlichen und persönlichen Leben können wir die nächsten Monate wieder mit mehr Freiheiten gestalten.“ Ihr sei besonders wichtig, dass Kinder, Jugendliche und Familien wieder eine Perspektive auf eine unbeschwerte Ferienzeit erhalten.

„Die konstant gesunkenen Inzidenzen und ein zunehmender Impffortschritt ermöglichen uns jetzt schrittweise die Rückkehr zur Normalität.“

Petra Grimm-Benne

Willingmann betonte, die Erleichterungen seien im Interesse der Wirtschaft notwendig und im zu verantwortenden Rahmen. „Angesichts rasant sinkender Inzidenzwerte sehen wir uns verpflichtet, für Tourismus, Gastronomie und Handel kurzfristig zusätzliche Erleichterungen auf den Weg zu bringen.“

Die Vorschläge sind kein Alleingang. Laut Staatskanzlei wurden sie auf Bitten des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff (CDU) erarbeitet. Die aktuelle Eindämmungsverordnung ist erst am vergangenen Dienstag in Kraft getreten und gilt noch bis zum 13. Juni. (mz/dpa)