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Urlauber bringen Virus mit Corona in Sachsen-Anhalt: Urlauber bringen Virus mit - 80 Prozent der Neuinfektionen im Land bei Reisenden

Von Steffen Höhne 13.08.2020, 07:04
An den Flughäfen sollen sich Reisende testen lassen.
An den Flughäfen sollen sich Reisende testen lassen. dpa

Halle (Saale) - Auch in Sachsen-Anhalt steigen die Infektionszahlen wieder - wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. In der vergangenen Woche gab es in Sachsen-Anhalt 49 neue Corona-Fälle, teilte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der MZ mit. In der Vorwoche waren es 33 Fälle.

Zum Vergleich: Allein am Mittwoch wurden 15 Neuinfektionen festgestellt. Vor allem Urlauber bringen das Virus nach Sachsen-Anhalt mit. „80 Prozent der Neuinfektionen wurden bei Reisenden festgestellt, die aus ihren Ferien zurückgekommen sind“, sagte die Sprecherin. So hätten sich zahlreiche Urlauber in Bulgarien, der Türkei und in Schweden infiziert.

Corona in Sachsen-Anhalt: Fälle gut nachverfolgbar

Aktuell gibt es keinen Corona-Hotspot in Sachsen-Anhalt. Die Fälle seien über das Land verteilt, teilte das Ministerium mit. Die Gesundheitsämter könnten die Fälle daher gut nachverfolgen. Eine personelle Überlastung gebe es nicht. Gleichwohl bereiten sich die Ämter auf steigende Fallzahlen vor.

„Die Gesundheitsämter können schnell Mitarbeiter aus anderen Bereichen hinzuziehen“, so die Ministeriumssprecherin. Auch die Bundeswehr habe ihre Hilfe angeboten. So könnten Soldaten bei der Erfassung der Daten, der Nachverfolgung und bei Probeentnahmen in Teststationen helfen.

Die Sprecherin bezeichnete die aktuelle Lage als „gut beherrschbar - aber fragil“. Das Ministerium hat folgende Sorge: Sollte sich das Virus in Deutschland stärker ausbreiten, dann würden auch in Sachsen-Anhalt die Infektionszahlen steigen.

Auch ohne Reiserückkehrer schlummert das Virus im Land. Bei Testaktionen in Schulen, Altenheimen und Unternehmen wurde festgestellt, dass im Schnitt ein Prozent der Untersuchten infiziert sind. Forscher sprechen vom „Grundrauschen“.

Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt auf vermehrte Erkrankungen vorbereitet

Eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen plant die Landesregierung derzeit noch nicht. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) schlägt aber beispielsweise vor, dass nach dem Schulstart am 27. August die Schüler zwei Wochen lang einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollen. „Das wäre womöglich auch ein guter Kompromiss, um den Sorgen der Eltern Rechnung zu tragen“, sagte Grimm-Benne dem MDR.

Die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt sind auf vermehrte Erkrankungen vorbereitet. Aktuell sind lediglich drei Intensiv- und Beatmungsbetten mit Covid-19-Patienten belegt, teilte das Ministerium mit. 363 Intensiv- und Beatmungsbetten seien frei und 695 Intensivbetten mit anderen Patienten belegt. (mz)